LK 1072, 2693990/1262435. Höhe 419 m.
Datum der Grabung: 15.8.-8.9.2016.
Neue Fundstelle.
Ungeplante Notgrabung (Neubau Produktions- und Bürogebäude, Erstellung von Aussenparkplätzen). Grösse der Grabung 1400 m². Gräberfeld.

Die Fundstelle liegt gut 100 m von der Töss entfernt in einer kleinen Ebene, die nördlich von der Eulach begrenzt wird. Bei den Aushubarbeiten für einen Neubau zeichneten sich dunkle Verfärbungen ab, die sich als frühmittelalterliche Gräber herausstellten. Frühmittelalterliche Funde waren bislang aus der Umgebung nicht bekannt. Vielleicht besteht ein Zusammenhang mit den Skelettresten, die 1954 bzw. 1964 ca. 100 m östlich der Fundstelle bei Aushubarbeiten zum Vorschein gekommen waren und wegen des Fehlens von Funden undatiert geblieben sind.
Im anstehenden Schotter kamen 19 Gräber und eine Grube (Grabrest?) zum Vorschein. Die Gräber waren direkt in die Erde eingetieft, es wurden keine Steinsetzungen gefasst, bei dreien zeichneten sich auf der Sohle Überreste von Brettern ab. Alle Bestattungen waren alt gestört. Daher waren die Skelette und Beigaben nicht vollständig erhalten, sondern lagen jeweils zum grössten Teil verstreut in der Grabgrube. Soweit beurteilbar, wurden die Toten in gestreckter Rückenlage bestattet. Grube 1 enthielt keine Knochen. Die trotz der "Beraubung" noch vorhandenen Beigaben und Trachtbestandteile illustrieren den Reichtum der Verstorbenen. So wurden ein Goldblattkreuz, eine Scheibenfibel aus Gold mit Einlagen (Abb. 63), eine verzierte Wadenbindengarnitur aus Silber (?), tauschierte Riemenzungen, Beschläge und Gürtelschnallen, ein Sporn, Perlen aus Glas und Bernstein, eine Lanzenspitze und Schildbuckelrandfragmente gefunden.

Archäologische Funde: Edel-/Buntmetall, Eisen, Glas, Bernstein, Keramik.
Anthropologisches Material: Skelettmaterial, unbearbeitet.
Datierung: archäologisch. um 600 bis ca. 3. Viertel 7. Jh KA ZH, M. Camichel und A. Mastaglio.