LK 1053, 2717130 / 1265110. Höhe 481 m.
Datum der Grabung: 29.8.-9.9.2016.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 93, 2010, 250 (mit älterer Literatur).
Geplante Notgrabung (Neubau Pouletmaststall). Grösse der Grabung 110 m²
Siedlung.

Angrenzend an die 2009 mit einem Freilaufstall überbaute Fläche, wo in der Jauchegrube römische Schichten gefasst worden waren, ist der Bau eines Pouletmaststalls vorgesehen. Vorgängig wurden daher in der zu überbauenden Fläche vier Baggerschnitte angelegt. In einem zeigte sich eine diffuse Steinschicht mit einigen römischen Funden, weshalb er zu einer kleinen Fläche erweitert wurde. In der freigelegten Steinlage waren keine Baustrukturen zu identifizieren. Einige stark hitzeversehrte Steine, wenig Baukeramik und eine grössere Anzahl an fragmentierten Eisenschlacken und -objekten liessen vielmehr darauf schliessen, dass das Material sekundär eingebracht worden war. Eine Grube mit hitzegeröteten Wänden am Randbereich der Steinschicht blieb die einzige Struktur. Die Befunde bleiben zu einem grossen Teil unter dem neuen Stall erhalten. Zwar weisen Befunde und Funde eher auf naheliegende Werkstätten hin, geborgene tubuli lassen aber vermuten, dass in der näheren Umgebung in römischer Zeit auch repräsentativere Bauten standen. Die topografische Lage der untersuchten Fläche im gegen die Lauche hin abfallenden, leicht terrassiertem Gelände unterstützt eine Deutung als Ökonomieteil eines Gutshofs.

Archäologische Funde: wenig römische Gefässkeramik (2.-4. Jh. n. Chr.), römische Münzen (3. und 4. Jh. n. Chr.), römische Ziegel (darunter tubuli), Metallobjekte, Eisenschlacken.
Faunistisches Material: wenige Grosstierknochen
Probenentnahmen: Sedimentproben.
Datierung: archäologisch. 2.-4. Jh. n. Chr.
Amt für Archäologie Thurgau.