LK 1131, 686 230/220 020. Höhe 760 m.
Datum der Untersuchung: 12.2.-5.6.2008.
Bibliografie zur Fundstelle: J. Grünenfelder, Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug. Neue Ausgabe Bd. 1. Das ehemalige äußere Amt. Die Kunstdenkmäler der Schweiz 93, 374. Basel 1999; B. Furrer, Die Bauernhäuser der Kantone Schwyz und Zug. Die Bauernhäuser der Schweiz 21, 323. Basel 1994; B. Dittli, Zuger Ortsnamen Bd. 1, 218. Zug 2007.
Geplante Untersuchung (Umbau). Siedlung.
Die Hofgruppe Blacki steht südlich von Unterägeri im Gebiet Höf. Vor und während des Umbaus 2008 wurde das Haus, ein im Kern ein sehr gut erhaltener spätmittelalterlicher Blockbau auf einem sorgfältig gemauerten Kellersockel, eingehend archäologisch untersucht. Das Vorderhaus ist unter Stube und Nebenstube unterkellert. Die Eingänge der beiden gleich großen Kellerräume liegen an den Traufseiten. Die beiden Wohngeschosse sind ausschließlich aus Nadelhölzern gebaut; die breiten Pfosten der Haustüre sind aus Lärchenholz. Die Hauseingänge befanden sich seitlich unter den Lauben. Ursprünglich war im Hinterhaus eine bis ins Dach offene Rauchküche eingerichtet. Dank der Ausgrabung fanden sich hier Reste des ursprünglichen Steinplattenbodens und des im Grundriss 1.4×2.1 m großen Herdsockels an der Innenseite der Rückfassade. Das Vorderhaus gliederte sich im unteren Wohngeschoss in eine 2.05 m hohe Stube und in eine Kammer daneben. Die originalen Fensterpföstchen waren an der Seitenwand 92 cm und an der Giebelfassade 107 cm hoch. Der Stubeneingang war mit einem vielleicht nachträglich gemauerten Tritt davor und mit Mantelstüden ausgezeichnet. In derselben Stubenwand wie die Türe war ein Fenster (oder ein Wandschrank?) angeordnet. Die Stube wies seit der Bauzeit einen Kachelofen auf und war mit einer Bohlen-Bälkleindecke geschmückt. An den Wänden fanden sich Hinweise auf ein kleines Eckregal («Herrgottswinkel»), an die Wand geklebte Einblattdrucke und aus Aberglauben in Ritzen gesteckte Zähne. Die Kammer neben der Stube war durch eine Türe von der Stube aus zugänglich. Im oberen Wohngeschoss befanden sich zwei Kammern. Sehr gut erhalten waren auch die beiden übereinander angeordneten, kleinen «Küchenkammern» im Hinterhaus. Sie wiesen nur 28 cm bzw. 38 cm hohe Fensterchen auf. Die Kammern im Obergeschoss und die Lauben waren über zwei Podeste zugänglich, deren Spuren über den originalen Hauseingängen erhalten waren. Im Dachgeschoss war eine Kammer abgezimmert, die über eine Leiter und unter der Dachschräge zugänglich war. Das Haus trug ursprünglich ein nur 16° steiles Dach. Zwanzig Holzproben wurden dendrochronologisch mit Endjahr im Herbst/Winter 1509/10 datiert. Das Baudatum dürfte daher 1510 sein. Teile eines Bretttäfers, das einen terminus ante für die erwähnten Einrichtungsspuren in der Stube bildet, wurden nicht vor 1605 datiert. Die Balken des an der Rückseite des Hauses angebauten verbretterten Schopfes und des Daches wurden im Winter 1787/88 gefällt. Das Stubenbuffet, Türblätter und das jüngere Täfer stammen gemäß einer stilistischen Beurteilung aus dem 19. Jh.
Probenentnahmen: für Dendrochronologie. Datierung: dendrochronologisch. 1510. KA ZG, A. Boschetti-Maradi und M. Camenzind-Nigg
Unterägeri ZG, Unterblacki
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Details of the chronicle
Municipality
Unterägeri
Canton
ZG
Location
Unterblacki
Coordinates
E 2686230, N 1220020
Elevation
760 m
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
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Sampling
wood/charcoal
analyses
dendrochronology
Institution
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Discovery date
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Surface (m2)
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Start date
12 February 2008
End date
05 June 2008
Dating method
dendrochronological
Author
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Publication year
2009
Period
Early Modern period, Late Modern period
Site type
settlement
Type of intervention
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Archaeological finds
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bones
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Botanical material
wood/charcoal
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