LK 1294, 2731270 / 1124260. Höhe 777 m. Datum der Untersuchung: 18.5.2016. Bibliografie zur Fundstelle: P. Nagy, Castaneda GR. Die Eisenzeit im Misox. Bonn 2012; W. Burkart, Das vorgeschichtliche Grabfeld von Castaneda im Calancatal, Kanton Graubünden. Bündner Monatsblatt 1930, 137-150; W. Burkart, Die Forschung in der eisenzeitlichen Siedlung und Nekropole Castaneda in den Jahren 1930 und 1931. Bündner Monatsblatt 1932, 1-23. Geplante Notgrabung (Neubau Kellerzugang und oberirdischer Parkplatz). Größe der Grabung 25 m². Siedlung. Gräberfeld.
Bereits im 19. Jh. wurden die ersten Bestattungen auf dem eisenzeitlichen Gräberfeld von Castaneda entdeckt. Der prähistorische Friedhof lag im Umfeld der heutigen Dorfkirche. Er umfasste über 200 Bestattungen und deckt den Zeitraum von ca. 500-200 v.Chr. ab. Bis auf eine Brandbestattung handelt es sich ausschließlich um Körperbestattungen in Steinkistengräbern. Etwa 50 m östlich der Kirche befindet sich das Mehrfamilienhaus Rigassi.
Auf Parzelle 157 sind aus früheren Untersuchungen insgesamt 42 Steinkistengräber belegt. 28 Gräber dokumentierte Walo Burkart während einer Forschungsgrabung in den Jahren 1929-1932. Beim Neubau des Wohnhauses Rigassi im Jahr 1935 kamen vier weitere Gräber zum Vorschein, sie wurden von Stefano Anselmi festgehalten. Im Jahr 1953, beim Fällen eines Obstbaumes, wurde nochmals ein Grab angeschnitten. Bei den restlichen neun Gräbern ist das Entdeckungsjahr unbekannt.
Die Bodeneingriffe vom Mai 2016 (Abb. 18) haben keine weiteren Gräber aufgedeckt. Es wurden jedoch in der Baugrube für den geplanten Kellerzugang zwei prähistorische Nutzungsniveaus gefasst und dokumentiert. Das ältere Niveau zeichnete sich über der natürlich gewachsenen Moräne ab, ca. 2 m unter der bestehenden Oberfläche. Aus diesem Bereich stammt ein keramisches Wandfragment, welches allgemein in die Eisenzeit zu datieren ist. Zudem lässt sich das Niveau aufgrund der stratigrafischen Verhältnisse mit den Grabbefunden auf der angrenzenden Parz. 156 korrelieren. Es gehört somit in die Zeit zwischen spätem 5. und frühem 4. Jh. v.Chr. Zu einem späteren Zeitpunkt wird es mit einem halben Meter Rüfenschutt überdeckt.
Das darüber liegende Gehniveau ist durch ca. 0.2-0.3 m große flache Steine gekennzeichnet, welche in unterschiedlichen Abständen verlegt waren. Es enthielt keine Funde. Ebenso aufgrund von Vergleichen mit den Belegungsniveaus der Gräber auf den benachbarten Flächen lässt sich für dieses jüngere Nutzungsniveau eine Datierung in den Zeitraum um die Mitte des 4. bis zur Mitte des 3. Jh. v.Chr. postulieren. In weiterer Folge wurde es mit einem ca. 0.8 m mächtigen Kolluvium überdeckt. Auf der übrigen Baufläche fanden sich lediglich noch Strukturen, die aus der Zeit der Errichtung des Hauses Rigassi stammen.
Archäologische Funde: Keramik. Probenentnahmen: Holzkohle für C14-Datierung. Datierung: archäologisch. (Jüngere) Eisenzeit.
Castaneda GR, Parz. 157, Haus Rigassi
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Details of the chronicle
Municipality
Castaneda
Canton
GR
Location
Parz. 157, Haus Rigassi
Coordinates
E 2731270, N 1124260
Elevation
777 m
Site reference number
--
Cantonal intervention number
--
New site
--
Sampling
wood/charcoal
analyses
14C
Institution
--
Discovery date
--
Surface (m2)
25 m2
Start date
18 May 2016
End date
18 May 2016
Dating method
14C, archaeological
Author
--
Publication year
2017
Period
Iron Age
Site type
settlement, funerary (cemetery), funerary (group of tombs, unspecified), funerary (tomb)
Type of intervention
excavation (rescue excavation)
Archaeological finds
ceramic
bones
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Botanical material
wood/charcoal
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