LK 1090, 656 400/248 750. Höhe 502 m.
Datum der Grabung: Nov./Dez. 2005; 22.2.-17.3.2006.
Geplante Notgrabung (Gräben für Heizungsleitungen). Größe der Grabung ca. 40 m².
Bekannte Fundstelle. Siedlung.

Die Untersuchung erfolgte in der Südostecke des Schlosshofes, nördlich des Hauptturmes und des Ritterhauses. Parallel zur Grabungsfläche war schon 1980 ein Leitungsgraben archäologisch begleitet worden. Die Fundstelle liegt an der tiefsten Stelle des Burgplateaus. Über dem anstehenden Sandsteinfelsen lagern Reste einer dunklen Kulturschicht mit Funden aus diversen Epochen. Die Schicht war stellenweise durch neuzeitliche Eingriffe zerstört. Es fanden sich neolithische Funde ohne klaren Schichtzusammenhang (Keramik, diverse Steinwerkzeuge, darunter ein Dolchfragment aus Importsilex), die wohl aus einem Siedlungskontext stammen. Aus gleichen Fundverhältnissen wurde Keramik der Früh- bis Spätbronzezeit geborgen.
Vor dem Hauptturm in knapp 2 m Tiefe fanden sich intakte Reste einer römischen Siedlungsschicht des 2. und beginnenden 3. Jh. sowie der 2. H. 3.Jh. Sie bezeugen die Belegung des Berges, die zeitgleich mit dem römischen Vicus auf dem Lenzburger Lindfeld ist. In der Kulturschicht traten vereinzelt auch hochmittelalterliche Funde aus der Burgenzeit auf. In sie eingetieft waren mehrere Mauerreste von hochmittelalterlichen Gebäuden mit entsprechenden spätmittelalterlichen Abbruchhorizonten. Darüber lagerten neuzeitliche Materialentnahmegruben, Hofplanien und Leitungsgräben.

Faunistisches Material: Tierknochen und Geweihstangen, unbearbeitet.
Datierung: archäologisch. Neolithikum; Bronzezeit; Römische Zeit; Hoch- bis Spätmittelalter; Neuzeit.
K A A G, Ch. Reding.