LK 1207, 614 750/178 670. Höhe 580 m.
Datum der Bauuntersuchung: 7.-30.3.2011.
Bibliografie zur Fundstelle: P. Hofer, Die Stadtanlage von Thun. Burg und Stadt in vorzähringischer Zeit. Thun 1981; A. Baeriswyl, Zwischen Gross- und Kleinstadt: Burgdorf und Thun. In: R.C. Schwinges (Hrsg.), Berns mutige Zeit. Das 13. und 14. Jahrhundert neu entdeckt, 176-185. Bern 2003.
Geplante Untersuchung (Mauersanierung). Grösse der untersuchten Mauerfläche ca. 700 m².
Siedlung
Der Schlossberg von Thun, an dessen Ostende sich die heute barocke Stadtkirche erhebt, fällt gegen Norden steil ab. Die Stadtmauer verläuft an der Hangkante, im Bereich der Kirche kragt die Kirchhofmauer terrassenförmig vor. Eine Sanierung der 10-14 m hohen und mit zwei schlanken Rundtürmen verstärkten Mauer ermöglichte es, die komplexe Baugeschichte der Anlage zu verstehen.
Die Kirchhofterrasse entwickelte sich über mehrere Phasen: Bereits anlässlich der Ausgrabungen in der Stadtkirche 1967-69 war die Fortsetzung der im Norden des Schlossbergs noch vorhandenen Ringmauer aus dem 12. oder 13. Jh. aufgedeckt worden. Unmittelbar westlich davon fanden sich möglicherweise bis ins Frühmittelalter zurückreichende Vorgängerbauten der Stadtkirche.
Wohl um 1330/40 wurde die bestehende Kirche mit einem neuen gotischen Polygonalchor versehen. Da dieses Bauwerk über die Flucht der alten Ringmauer hinausreichte, errichtete man eine Hangterrasse, die rund 16 m vorkragte und etwa 40 m breit war. Ausgestattet mit Zinnenbekrönung und Wehrgang, diente sie als Element der Stadtbefestigung und wurde an der Nordecke mit dem sogenannten Litzeturm, einem massiv gemauerten Rundturm von 5.5 m, verstärkt.
Wahrscheinlich zusammen mit dem Neubau der Kirche im Jahr 1738 wurde die Kirchterrasse massiv umgestaltet: Aus dem Wehrbau wurde eine repräsentative Gartenterrasse, die einen Sockel für die Kirche bilden sollte. Dafür brach man die Mauer bis zum Friedhofsniveau hinunter ab und ersetzte sie durch ein niedriges Brüstungsmäuerchen. Der Litzeturm wurde ebenfalls reduziert und neu mit einem vom Friedhof her zugänglichen Pavillon bekrönt.
Als symmetrisches Pendant erhielt die Terrasse an ihrer Südecke einen weiteren Rundturm mit Pavillon.
In der 2. H. 18. Jh. wurde die Ostseite der Kirchhofterrasse mit einer Vormauerung versehen, die einen starken Anzug aufweist und die das Bild der Anlage heute noch prägt.
Zwischen 1785 und 1812 wurde die Kirchhofmauer um 24 m nach Norden erweitert; im 20. Jh. erneuerte man die Pavillons und einen Teil der Mauerbrüstung.
Probenentnahmen: Mörtel.
Datierung: archäologisch; historisch. Mittelalter; Neuzeit.
A D B, A. Baeriswyl.
Thun BE, Schlossberg, Kirchhofmaner
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Details of the chronicle
Municipality
Thun
Canton
BE
Location
Schlossberg, Kirchhofmaner
Coordinates
E 2614750, N 1178670
Elevation
580 m
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
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Sampling
geoarchaeological sediment sample
analyses
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Institution
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Discovery date
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Surface (m2)
700 m2
Start date
07 March 2011
End date
30 March 2011
Dating method
storico, archaeological
Author
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Publication year
2012
Period
Middle Ages, Early Modern period, Late Modern period
Site type
settlement
Type of intervention
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Archaeological finds
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bones
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Botanical material
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