LK 1185, 2578 840/1 189 535. Höhe 565 m Datum der Grabung: 28.3.-13.9.2022. Bibliografie zur Fundstelle: Schöpfer, H. (1989) Der Sensebezirk I. Die Kunstdenkmäler des Kantons Freiburg IV, 17-34. Basel; Aberson, M./Monnier, J. (2022) Barberêche (FR), autel funéraire. Museum Helveticum 79, 156-160; Monnier, J. (2022) Un citoyen romain emmuré dans l'église. CAF24 (Publikation demnächst). Bauuntersuchung. Kultisch/rituell.

In den Schriftquellen wird die Kirchgemeinde 1228 und ein Priester bereits 1180 erwähnt. Hinweise zur baulichen Entwicklung der Kirche finden sich aber erst ab dem 15. Jh. Heute gliedert sich die Kirche in fünf mehr oder weniger stimmig ineinandergefügte architektonische Elemente. In einer Achse befinden sich das etwas gedrungene Schiff und der quadratische Chor mit einer halbkreisförmigen Apsis im Osten. Im Süden ist der Glockenturm in die Ecke der Chorschulter eingefügt, wobei die Seitenlänge des quadratischen Turms etwa der Chorlänge entspricht. Im Norden ist die Sakristei angebaut, welche fast die gleichen Maße wie der Chor hat. Sie ist sogar leicht größer und lässt den Bogenanfang der Apsis verschwinden. Dieser Anbau in neogotischem Stil wirkt eindeutig zu groß und stört die sonst ausgewogenen Proportionen. Das in mehreren Etappen erfolgte Abschlagen des Zementverputzes an allen Fassaden gab Anlass zu baubegleitenden Analysen. Diese ergaben, dass von der romanischen Baustruktur in den Fassaden nur noch wenig erhalten blieb. Immer noch sichtbar ist dagegen die romanische Vergangenheit der Apsis. Hier zeigt sich die originale Struktur mit drei Pilastern (Lisenen) und zwei noch zum Teil erhaltenen Fenstern. Im oberen Bereich, der etwas unterhalb der ehemaligen Fensterbogen beginnt, haben hingegen Umbauten die romanische Architektur bereits zerstört. In der Südfassade, nahe der Schiffschulter, konnte der untere Teil eines Eingangs dokumentiert werden. Typisch für diese romanische Ausführung ist die sorgfältige Bauweise mit vielen Tuff- und kleineren Kalksteinen. Die Kalksteine stammen möglicherweise von römischen Ruinen in der Umgebung. Der untere Teil des Turms, wie auch ein weiterer Eingang in der Nordseite des Schiffs, sind etwas jünger, datieren aber noch ins Mittelalter. Bemerkenswert ist dabei eine römische Spolie, die im Fundamentbereich der Südwestecke verbaut war. Es handelt sich dabei um den oberen Teil eines Grabaltars mit Inschrift (eine erste Ansprache ist bereits publiziert und eine weitergehende Analyse wird demnächst erscheinen, siehe Bibliografie). Umfangreiche Umbauten erfolgten im Weiteren vor allem im Zuge der Barockisierung, bei denen auch in der Apsis große Fensteröffnungen eingebaut wurden. Dies geschah in mehreren Phasen und so wurden zusammen mit einer Erweiterung des Schiffs nach Westen sukzessive fast alle Zeugen der romanischen Vergangenheit zerstört.

Datierung: archäologisch; historisch. AAFR, Ch. Kündig.