LK 1131, 676 778/224 912. Höhe 415.30 m.
Datum der Grabung: 20.9.-15.11.06
Bibliographie zur Fundstelle: Tugium 7, 1991, 27; JbSGUF 75, 1992, 181; 8, 1992, 27; Kantonsarchäologie Zug (Hrsg.; 1996) Die jungsteinzeitlichen Seeufersiedlungen von Hünenberg-Chämleten; Tugium 18, 2002, 37; JbSGUF 85, 2002, 279; Tugium 20, 2004, 31
Geplante Notgrabung (Baustellenzufahrt). Grösse der Grabung ca. 220 m². Siedlung.

Im Zusammenhang mit dem Ausbau des Geleises Cham-Rotkreuz und dem damit verbundenen Bau einer Baustellenzufahrt führte die Kantonsarchäologie eine Rettungsgrabung durch. Geschützt durch 0.4 m humose Deckschichten und ein Paket aus unterschiedlichen Schwemmsandablagerungen zeichnete sich in etwa 0.6 m Tiefe eine bis zu 0.3 m mächtige dunkle, organische Kulturschicht ab. In dieser Schicht haben sich, trotz der Trockenlegung des Geländes im 16. Jh., liegende Hölzer in gutem Zustand erhalten. An einigen Stellen wurden zudem Reste von Lehmböden oder Wänden nachgewiesen. Eine rundliche, 1 m² grosse kompakte Stein-Lehm-Packung weist Spuren von Hitzeeinwirkung auf und könnte eine Herdstelle gewesen sein. Es wurden auch viele Werkzeuge aus Silex oder Stein, verstürzte Tongefässe und eine grosse Zahl von z. T. bearbeiteten Tierknochen geborgen. Rund 0.4 m unterhalb der Kulturschicht, in der anstehenden Seekreide, liessen sich die noch nicht zersetzten Pfahlköpfe fassen. Hangaufwärts, Richtung Westen, dünnten die schützenden Sandschichten allmählich aus, sodass sich hier die Kulturschichtreste unmittelbar unter der humosen Pflugzone befinden. Die Kulturschicht ist nur noch in den Vertiefungen der Spühltrichter, die sich um die Pfähle gebildet haben, erhalten geblieben. In diesem Abschnitt wurde auch der westliche Rand des Pfahlfeldes erfasst. Insgesamt wurden annähernd 500 Holzpfähle identifiziert und beprobt.

Probenentnahmen: Dendrochronologie, Mikromorphologie, Makroreste.
Datierung: archäologisch. Horgener Kultur. KA ZG, G.F. Schaeren und K. Weber