LK 1085, 579 030/249 170. Datum der Fundmeldung: Oktober 1986. Bibliographie zur Fundstelle: G. Kaenel et al., JbSGUF 67, 1984, 59 ff.; JbSGUF 69, 1986, 242 f. Zufallsfund ohne Ausgrabung. Einzelfund.

Bei einer Geländebegehung fanden wir am abwitternden Profil des von A. Gerster 1932/33 angelegten Wallschnittes das Fragment einer eisernen Drahtfibel (Abb. 6). Bemerkenswert ist, dass Gerster an der gleichen Stelle, direkt hinter dem Wall, bereits zwei spätlatènezeitliche Bronzefibeln zutage gefördert hat. Aus Sammlungen des 19. Jh. ist eine grosse Anzahl meist spätlatènezeitlicher Fibeln mit angeblichem Fundort «Mont Terri» bekannt, deren Herkunft jedoch immer wieder in Zweifel gezogen worden ist und wohl nie restlos geklärt werden kann. Es handelt sich dabei - mit einer Ausnahme - um Bronzefibeln, die mehrheitlich der Stufe LT D zugewiesen werden können. Die Zweifel an der Herkunft dieses Fibelensembles konnten durch die Ausgrabungen 1984 und 1985 (F. Müller, Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Basel) nicht ausgeräumt werden. Im Gegenteil: Das latènezeitliche Fundmaterial ist eher bescheiden und enthält abgesehen von einem fragmentierten Hohlblecharmring keine Schmuck- oder Trachtelemente dieser Epoche (Publikation in Vorbereitung: JbSGUF 71, 1988). Das Fibelfragment von 1986 ist nun ein weiterer, sicher vom Mont Terri stammender Fund der Latènezeit. Die Tatsache, dass die Schüssel- und Nauheimerfibel Gersters praktisch von derselben Stelle stammen, zeigt wie sehr Art und Qualität des Fundniederschlages auf diesem rund 4 ha grossen Plateau wechseln können und wie vorsichtig dementsprechend Fundanteile verschiedener Epochen aus kleinen Grabungsflächen zu bewerten sind.

Archäologischer Kleinfund: Fibelspirale. Standort: Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Basel, später OPH JU Porrentruy. Datierung: archäologisch. Latènezeit. Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Basel, P.-A. Schwarz, R. Windler.