LK 1129, ca. 650 650/224800. Höhe 499m.
Datum der Grabung: Januar-Mai 2001.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 82, 1999, 298; 83, 2000, 250; 84, 2001, 249; Jahresberichte der KA LU seit 1997.
Geplante Notgrabung (grossflächige Überbauung und Strassenumlegung). Grösse der Grabung ca. 600 m². Siedlung
Im Berichtsjahr wurden die archäologischen Untersuchungen auf dem Gebiet der Käppelimatt in Sursee abgeschlossen. Die Grabungen erstreckten sich auf zwei Strassenbereiche, die in früheren Kampagnen noch nicht untersucht worden waren: die Bahnhofstrasse und den südlichen Teil der Schmiedgasse. In beiden Strassen waren die Befunde über weite Bereiche bereits durch jüngere Leitungsbauten stark zerstört.
Auf Grund der römischen Gebäudereste zu beiden Seiten der Bahnhofstrasse vermuteten wir, dass die römische Strasse ähnlich wie die heutige verlaufen ist. Die römische Strasse war durch den mittelalterlichen Verkehrsweg, dessen Niveau tiefer lag, bereits stark zerstört. An einigen Stellen waren dennoch Reste des Kiesbelages der römischen Strasse erhalten geblieben. Obwohl ihr Verlauf Richtung Sure und Altstadt von Sursee nicht immer eindeutig zu rekonstruieren ist, belegen die Beobachtungen auf der Grabung doch, dass der Strassenzug im Grossen und Ganzen seit römischer Zeit unverändert an derselben Stelle verläuft.
Die Überreste des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Strassenkörpers waren dafür umso besser erhalten. Beide bestehen aus Schotter, Kies sowie Sand und sind jeweils etwa 20 cm stark. An einigen Stellen liess sich eine Strassenbreite von über 7 m nachweisen. Der Belag war aus grösseren Steinen gesetzt, in denen an verschiedenen Stellen die Fahrrinne zu beobachten war.
Bei den Ausgrabungen in der Schmiedgasse ging es darum, ein bereits 1998 und 1999 teilweise ergrabenes Steinfundament weiter freizulegen. Wie erhofft, wurde die Südostecke des römischen Gebäudes freigelegt. Dadurch lässt sich jetzt auch ein Grundriss von ca. 7.5 × 9 m Aussenlänge rekonstruieren. Die Südwestecke des Gebäudes war bereits durch frühere Bautätigkeit zerstört worden. Innerhalb der Mauerreste befanden sich, ca. 1 m in den Boden eingetieft, die relativ gut erhaltenen Reste eines römischen Töpferofens. Schürkanal und Feuergrube des Ofens lagen tiefer als das ursprüngliche Gehniveau und waren deshalb in den nicht durch jüngere Bautätigkeit gestörten Bereichen gut erhalten. Die Brennkammer war eingebrochen und in ihrem Versturz befanden sich zahlreiche, zum Teil schwach gebrannte Keramikscherben. Die Scherben lassen sich nach einer ersten groben Durchsicht mit den aus früheren Kampagnen bekannten Fragmenten vom Platz Sursee, Käppelimatt vergleichen.
Zurzeit werden Befunde und Funde archiviert und restauriert, so dass möglichst bald mit den Arbeiten zur wissenschaftlichen Auswertung der Ausgrabungen in der römischen Siedlung in Sursee begonnen werden kann. Das Fundmaterial bestätigt die bereits aus den vergangenen Jahren bekannte chronologische Einordnung der Siedlungsreste in die Zeit zwischen der Mitte des 1. und dem 3. Jh. Datierung: archäologisch.
Sursee LU, Käppelimatt
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Details of the chronicle
Municipality
Sursee
Canton
LU
Location
Käppelimatt
Coordinates
E 2650650, N 1224800
Elevation
499 m
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
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Sampling
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analyses
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Institution
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Discovery date
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Surface (m2)
600 m2
Start date
01 January 2001
End date
31 May 2001
Dating method
archaeological
Author
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Publication year
2002
Period
Roman Empire
Site type
settlement
Type of intervention
excavation (rescue excavation)
Archaeological finds
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bones
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Botanical material
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