LK 1131, 674 680/225 100. Höhe 440 m.
Datum der Untersuchung: 4.7.2005-3.10.2008.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 89, 2006, 276f.; 90, 2007, 188; 91, 2008, 221; G. Meier, Die Burgruine Hünenberg: Phantom einer Burg? In: Archäologie mittelalterlicher Burgen. Mitteilungen der deutschen Gesellschaft für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit 20, 219-226. Paderborn 2008.
Geplante Untersuchung (Konservierung).
Burg.
Die Burgruine Hünenberg wurde in den Jahren 2007 bis 2009 konserviert. In diesem Rahmen führte die Kantonsarchäologie in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Mittelalterarchäologie am Kunsthistorischen Institut der Universität Zürich ab 2005 archäologische Untersuchungen durch, deren letzte Etappe in der Kernburg im Herbst 2008 abgeschlossen wurde. Daraus resultierten zahlreiche neue Erkenntnisse, die über den Forschungsstand nach den Ausgrabungen 1944-51 hinausführen.
Im Verlauf der Prospektionsarbeiten fand sich im Bereich der Vorburg ein Ensemble von 65 römischen Münzen, vor allem Assen und Dupondien. Sie datieren von der Römischen Republik (2. Jh. v. Chr.) bis in die Spätantike (4. Jh. n. Chr.), stehen jedoch in keinem erkennbaren Zusammenhang mit der mittelalterlichen Burg. Aufgrund der zeitlichen Streuung und der Nähe zur Quelle des Burgbaches ist vielleicht an ein Heiligtum zu denken.
Die erste Burg war eine im Grundriss rechtwinklige Anlage, die rings um einen gepflästerten Burghof mit Sodbrunnen an der Nordseite einen Palas, im Osten vermutlich einen Torbau und im Süden einen weiteren Steinbau in Quadertechnik umfasste. Dieser Anlage sind Architekturfragmente, viele Keramikscherben und u.a. eine Schachfigur zuzuweisen. C14-Daten weisen auf eine Bauzeit im späten 11. oder frühen 12. Jh. Teile der an den äußersten Rand des Sandsteinfelsens gesetzten Ringmauer stürzten ein. An der Westseite wurde daher eine neue Stützmauer errichtet, die bisher als älteste Mauer der Anlage gedeutet wurde.
Nach einem Brand errichtete man unter teilweiser Verwendung älterer Mauern in der Ruine eine neue Burg. Neue Stütz- und Umfassungsmauern wurden erbaut, im ehemaligen Burghof entstanden auf einem deutlich angehobenen Niveau neue Bauten, darunter der mächtige Bergfried. C14-Datierungen von organischem Material aus dem Mörtel des Bergfrieds datieren dessen Bauzeit in die Mitte des 13. Jh., d.h. unter die Herrschaft der für diese Zeit nachweisbaren Herren von Hünenberg. Erwähnenswert sind neben Scherben von Ofenkacheln des 14. Jh. besonders die zahlreichen Eisenfunde, darunter Waffenteile: Halbarte, Geschossspitzen, Harnischteile. Zu den jüngsten Funden gehören drei Pfennige des 13./14. Jh. (darunter ein Basler Pfennig 1366-73) und als Altfund ein Siegelstempel Peters V. von Hünenberg (um 1386-88).
Im Jahr 1414 wird die Hünenberg als "Burgstall", d.h. als Ruine erwähnt. Die Frage, ob die jüngere Burg im Zusammenhang mit den Sempacherkriegen und einem Gefecht im Reusstal wenig unterhalb der Burg an Weihnachten 1388 zerstört wurde, wird ein Thema der Auswertungen sein.
Probenentnahmen: für C14, Archäobiologie und Geomorphologie.
Datierung: archäologisch; historisch; numismatisch, C14. Römische Zeit; Mittelalter
KA ZG, A. Boschetti-Maradi, G. Meier und E. Jans; Kunsthistorisches Institut der Universität Zürich, G. Descoeudres und J. Frey.
Hünenberg ZG, Burg
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Details of the chronicle
Municipality
Hünenberg
Canton
ZG
Location
Burg
Coordinates
E 2674680, N 1225100
Elevation
440 m
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
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Sampling
botanical remains, archaeobiological sample, geoarchaeological sediment sample
analyses
14C
Institution
--
Discovery date
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Surface (m2)
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Start date
04 July 2005
End date
03 October 2008
Dating method
14C, storico, numismatical, archaeological
Author
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Publication year
2009
Period
Middle Ages, Roman Empire
Site type
settlement (Castle)
Type of intervention
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Archaeological finds
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bones
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Botanical material
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