LK 1070, 670 765/259 180. Höhe 704 m.
Datum der Grabung: 31.5.-25.6.2010.
Neue Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: C. Hauser/M. Zurbuchen, Sondierungen 1982 auf der Lägern. Die Fundstelle Weiherboden, Otelfingen ZH. In: Archäologie im Kanton Zürich 1987-1992. Berichte der Kantonsarchäologie Zürich 12, 94-101. Zürich/Egg 1994.
Geplante Forschungsgrabung. Grösse der Grabung ca. 111 m².
Prähistorischer Silexbergbau.

Im Rahmen des laufenden Nationalfondsprojekts "Rohstoffversorgung, Kommunikationsnetze und Silextechnologie im Neolithikum und Bronzezeit" bot sich im Juni 2010 die Gelegenheit zu einer kleinen Forschungsgrabung im Areal Hirzenrainweg/Islochweg, ca. 150 m östlich der altbekannten Fundstelle Otelfingen-Weiherboden. Von dieser etwa 30 m höher gelegenen Fundstelle wurden seit den 1930er-Jahren immer wieder prähistorische Silices gemeldet, ohne dass von archäologischer Seite nähere Untersuchungen stattgefunden hätten. Im Anschluss an verschiedene Prospektionsarbeiten (systematische Feldbegehungen, geologische Kartierungen, geophysikalische Messungen u.a.m.) wurden vier Testschnitte gelegt, die weiteren Aufschluss über den archäologischen Hintergrund der reichen Silexfunde liefern sollten. Den Erwartungen entsprechend kam in drei der vier Schnitte geschlagenes Silexmaterial zum Vorschein, archäologische Befunde indessen nur in zweien. Insbesondere Schnitt 3 erbrachte eindeutige Spuren einer Silexabbaustelle: künstlich in den silexführenden Boluston eingetiefte Mulden, verfüllt mit Silexabfällen (Nuklei, Abschläge, Trümmer) und Holzkohlepartikeln. Besondere Beachtung verdienen vereinzelte jungneolithische Keramikscherben sowie Klopfsteine aus Felsgestein. Nach Ausweis der Radiokarbondaten datiert der Befund in das ausgehende 5. Jtsd. v. Chr.

Archäologische Kleinfunde: Keramik, Silex- und Felsgesteinsartefakte.
Probenentnahmen: Profilkolonnen für Mikromorphologie (Ph. Rentzel, Basel) und Pollenanalyse, Holzkohleproben für holzanatomische Untersuchungen und Radiokarbondatierungen.
Datierung: archäologisch; naturwissenschaftlich. Jungneolithikum, Horizont Egolzwil/Cortaillod.
KA ZH, K. Altorfer und A. Wyss.