LK 1112, 2704520/1232325. Höhe 409 m.
Datum der Sondierungen: 28./29.5.2018.
Bibliografie zur Fundstelle: R. Ackermann, Der römische Vicus von Kempraten, Rapperswil-Jona. Neubetrachtung anhand der Ausgrabungen Fluhstrasse 6-10 (2005-2006). Archäologie im Kanton St. Gallen 1. St. Gallen 2013; G. Matter, Die Römersiedlung Kempraten und ihre Umgebung. Archäologische Führer der Schweiz 35, 15. Jona/Rapperswil 2003.
Sondierungen (Ersatzneubau). 3 Baggerschnitte.
Siedlung.

Die Parzelle befindet sich südlich der Straße vom Siedlungszentrum zum vermuteten Hafen und in Seenähe, in einem Gebiet, in dem bislang kaum archäologische Aufschlüsse bestehen.
Die Resultate der einzelnen Sondierschnitte unterscheiden sich stark. Im nordwestlichen waren keine archäologischen Befunde zu verzeichnen. Im östlichen Schnitt dagegen setzte der römische Fundniederschlag schon rund 30 cm unter der bestehenden Oberfläche ein; sein Ende wurde mit der Sohle der Sondierung in rund 2 m Tiefe nicht erreicht. Möglicherweise handelt es sich beim hier angetroffenen Ausschnitt um einen in römischer Zeit verfüllten Bachlauf, welcher in den See entwässerte. Auffallend war der Fundreichtum in den Verfüllungen. Darunter liegt wohl Töpfereiabfall (Tonröhren, Brennstützen, evtl. Fehlbrände, stark verbrannte Baukeramik), welcher aber stratigrafisch nicht näher zugewiesen werden kann. Im südwestlichen Schnitt schließlich wurde nur noch eine Grabenwange mit bedeutend fundärmerer Verfüllung festgestellt, welche vielleicht den Randbereich des vermuteten Bachlaufes wiedergibt. Erwähnenswert ist ein frühmittelalterliches Lavezfragment, welches auf die nachrömische Siedlungstätigkeit im Areal hindeutet.
Die Sondierungsresultate haben eine flächige Ausgrabung zur Folge, welche für das Jahr 2019 geplant ist.

Archäologische Funde: Keramik, Glas, Eisen, Buntmetall, Münze, Lavez.
Faunistisches Material: Tierknochen (unbestimmt).
Datierung: archäologisch; numismatisch. 1.-3./4. Jh.; 7./8. Jh.
KA SG, R. Ackermann.