LK 1075, 2746 164/1 254 861. Höhe 666.7m
Datum der Baubegleitung: 11.6.-10.8.2021.
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 96, 2013, 238; 97, 2014, 282-284; 99, 2016, 242-243; 100, 2017, 276; 102, 2019, 229-230.
Geplante Baubegleitung (Werkleitungssanierungen und Errichtung Tiefgarageneinfahrt).
Grösse der Baubegleitung ca. 604 m².
Stadt. Im Rahmen verschiedener Leitungssanierungen und dem Errichten des oberen Teils der künftigen Tiefgaragenzufahrt zum Unteren Graben 25 wurden zwischen dem Platztor und dem Unteren Graben 21 insgesamt zehn Gräben ausgehoben. Bis auf einen Werkleitungsgraben, der sich im südlichen Trottoirbereich befand, lagen alle Flächen in der nördlichen Strassenhälfte.
Auf Höhe des Unteren Grabens 25 war ca. 1 m unter dem bestehenden Strassenbelag eine Nordwest-Südost orientierte Mauer mit unbekannter Funktion vorhanden, die aus bossierten Sandsteinquadern bestand und 0.4 m breit war. Die gefasste Länge betrug 3 m, die gefasste Höhe 1.2 m.
Im selben Flächenabschnitt wurde ca. 3.5 m unter dem aktuellen Terrain ein weiteres Stück der 1.8 m breiten mittelalterlichen Kontermauer des Stadtgrabens auf einer Länge von 11.5 m dokumentiert. Aufgrund jüngerer Baumassnahmen fehlten die oberen Steinlagen. Die Kontermauer bestand aus Bruch- und Bollensteinen. Ihr Verlauf entspricht demjenigen der aktuellen Strasse. Während im Osten die Grabenverfüllung, welche neuzeitliches Fundmaterial enthielt, an die Kontermauer anzog, war im Westen ein Gebäudefundament vorhanden. Dieses bestand ebenfalls aus Bruch- und Bollensteinen und wies eine Ausdehnung von 4 × 1 m auf. Da diese Struktur mit keinen auf älteren Karten ersichtlichen Gebäuden in Verbindung gebracht werden kann, muss ihre Funktion sowie zeitliche Einordnung (Mittelalter/Neuzeit?) offenbleiben. Trotz der erheblichen Aushubtiefe von ca. 4.5 m wurde die Mauerunterkante weder bei der Kontermauer noch beim Gebäudefundament erreicht.
Im Werkleitungsgraben im südlichen Trottoirbereich kam auf einer Aushubtiefe von ca. 1.7 m ein neuzeitlicher Kanal mit zwei dazugehörigen Schächten zum Vorschein. Der Kanal und die Schächte, von denen z. T. die obersten Lagen nicht mehr vorhanden waren, wurden aus Bruch- und Backsteinen gefertigt und waren auf einer Länge von ca. 15 m und einer Breite von ca. 0.5 m erhalten. Bereits im Jahr 2019 wurden 33 m weiter westlich grössere Bereiche eines Stollensystems dokumentiert. Aufgrund der grossen Ähnlichkeit sowie desselben Verlaufs ist ihre Zusammengehörigkeit sehr wahrscheinlich.
Der im Südwesten des Unteren Grabens 21 gefasste Mauerrest aus Sandsteinblöcken lag ca. 1.2 m unterhalb des aktuellen Strassenbelags und hatte eine Ausdehnung von ca. 1.5 × 1 m. Dieser gehörte zur Hangstützmauer der 1856 eröffneten Bahnlinie zwischen St. Gallen und Rorschach.
Archäologische Funde: Gefäss- und Baukeramik, Glas, Eisen, Kalkmörtel.
Anthropologisches Material: Menschenknochen, umgelagert.
Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet.
Probenentnahmen: C14-Proben, Mörtelproben.
Sonstiges: Selektive Bergung von Funden.
Datierung: archäologisch. Mittelalter; Neuzeit.
KA SG, M.-J. Fahrni und N. Oertle.
St. Gallen SG, Unterer Graben (Parz. C0239)
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Details of the chronicle
Municipality
St. Gallen
Canton
SG
Location
Unterer Graben (Parz. C0239)
Coordinates
E 2746164, N 1254861
Elevation
667 m
Site reference number
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Cantonal intervention number
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New site
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Sampling
geoarchaeological sediment sample
analyses
14C
Institution
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Discovery date
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Surface (m2)
604 m2
Start date
11 June 2021
End date
10 August 2021
Dating method
14C, archaeological
Author
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Publication year
2022
Period
Early Modern period, Late Modern period
Site type
settlement (town)
Type of intervention
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Archaeological finds
ceramic (container), ceramic (architectural element), glass (container), metal, stone
bones
human bones (dispersed), animal bones (dispersed)
Botanical material
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