LK 1068, 622 350/265 050. Höhe 293 m.
Datum der Grabungen: 29.1.-3.3., 6.4.-10.6., 11.11.-3.12.1999.
Bibliographie zur Fundstelle: U. Müller, JbAK 14, 1993, 116ff.; U. Müller, JbAK 16, 1995, 70; G. Lassau, JbAK 16, 1995, 79ff.
Geplante Notgrabung (Reihenhausüberbauung).
Grösse der Grabung ca. 2500 m².
Lehmabbaugebiet.

Im Gebiet zwischen dem Osttor von Augusta Raurica und dem Gräberfeld Im Sager liegen auf der Schotter-Niederterrasse Lösslehme, die in römischer Zeit grossflächig abgebaut wurden. Die genutzte Zone reicht nach bisherigem Kenntnisstand von der Vindonissastrasse 150-200 m nach Norden und in west-östlicher Richtung vielleicht 300 m, auch südlich der Vindonissastrasse (Sondierung 1992.11) wurden Gruben beobachtet. Der Abbau war planmässig durchgeführt worden, wie die in einzelnen länglichen Gruben organisierten Lose zeigen. Die Rohstoffgewinnung dürfte für die Produktion von Baukeramik, allenfalls zur Herstellung von Gebrauchskeramik und für bauliche Zwecke (Hüttenlehm) gedient haben. Wahrscheinlich fand die Veredelung/Aufbereitung des Rohmaterials in unmittelbarer Nähe des Ortes der weiteren Verarbeitung statt. Fundmaterial ist in der vorzustellenden Grabung nur spärlich vorhanden und stammt aus den Grubenverfüllungen. Eckdaten liefern einerseits Bestattungen, welche als Ausläufer des Gräberfeldes Im Sager in die 2. Hälfte des 2. Jh. datieren und in die Abbaugruben eingetieft sind, anderseits die Ziegelei in der Liebrüti, wo vor Aufgabe der Anlage Ziegel der Legio Prima Martia gebrannt worden waren (4. Jh.). Die Lehmvorkommen wurden wohl während der ganzen Zeitspanne der römischen Bautätigkeit in Augst und Kaiseraugst genutzt worden.

Faunistisches Material: unbearbeitet.
Probenentnahmen: Sedimentproben, unbearbeitet.
Datierung: archäologisch. Wohl 1.-4. Jh.
Ausgrabungen Kaiseraugst, L. Grolimund.