LK 1068, 622 350/264 900. Höhe 295 m.
Datum der Grabung: 7.10-1.12.1993.
Bibliographie zur Fundstelle: U. Müller, JbAK 14, 1993, 117; 13, 213. T. Tomasevic Buck, AS 5, 1982, 2, 141.
Geplante Notgrabung (Projekt Erschliessungsstrasse und Überbauung Im Sager). Grösse der Grabung ca. 270 m².
Gräber. Sonstiges.

Zur Vorabklärung wurden gegen 200 m Sondierschnitte gezogen, um einerseits die Ausdehnung des Gräberfeldes Im Sager und andererseits die der sog. Tongewinnungsgruben zu fassen.
18 m nördlich der römischen Ausfallstrasse Richtung Bözberg konnte auf einer Fläche von etwa 40 m² ein weiterer Teil des Gräberfeldes freigelegt werden: Es wurden zwei Körperbestattungen in Ziegelkisten geborgen und zwei weitere Ziegelkisten angeschnitten. Im einen Körpergrab, dessen Bestatteter auf drei grossen gestempelten (Legio I Martia) Suspensuraplatten gebettet war, lag eine TSSchüssel als Beigabe. In eine Suspensuraplatte waren vor dem Ziegelbrand drei Tierzeichnungen eingeritzt worden. Einzelne Ziegelplatten wiesen Tierhuf-, Pfoten- und Schuhnägeleindrücke auf. Auch ein Leistenziegel und eine Platte der Überdeckung waren gestempelt.
Der zweiten Körperbestattung waren ein einhenkliger Krug, ein Glasbecher und ein Schälchen beigegeben. Die Ziegelkiste war durch vier Suspensuraplatten zugedeckt, in deren eine von Hand die Widmung IUSINIO ONI(?) DUS geschrieben war.
Ferner kamen verschiedene Brandbestattungen zum Vorschein, nämlich drei Urnengräber in einer Brandschuttgrube (G1: Topf mit Deckel, G2: Faltenbecher mit Glasgefäss und Glasbalsamarium, G3: oranger Topf) und zwei reine Urnengräber (G7: oranges Gefäss, G9: schwarzer Topf mit Leistenziegelfragment gedeckt).
Unmittelbar unter der durchpflügten Ackererde lag ein Säuglingsgrab auf einem Hohlziegel.

Anthropologisches Material: Bearbeitung durch B. Kaufmann in Vorbereitung.
Faunistisches Material: Bearbeitung durch B. Kaufmann in Vorbereitung.
Datierung: archäologisch. Mittlere Kaiserzeit bis spätrömisch.
Ausgrabungen Kaiseraugst, U. Müller.