LK 1112, 2704 575/1231 740. Höhe 414 m.
Datum der Grabung: 28.2.-26.9.2022.
Bibliografie zur Fundstelle: Schnellmann, M. (1940) Zur ältesten Baugeschichte der Stadt Rapperswil. Die Ausgrabungen auf dem Hauptplatz in Rapperswil im Frühjahr 1936 und ihr Ergebnis für die älteste Baugeschichte der Stadt. Sonderdruck aus «Der Geschichtsfreund», Beilage zu «Die Linth und Rapperswiler Nachrichten». Rapperswil; Anderes, B. (1966) Die Kunstdenkmäler des Kantons St.Gallen. Bd. 4. Der Seebezirk. Die Kunstdenkmäler der Schweiz, 176-235. Basel; Sennhauser, R. (1996) Kanton St. Gallen. In: B. Sigel (Hrsg.) Stadt- und Landmauern. Stadtmauern in der Schweiz. Kataloge, Darstellungen, Bd. 2. Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege an der ETH Zürich, Bd. 15.2, 209-212. Zürich; JbAS 103, 2020, 161f.; 104, 2021, 221f.
Geplante Baubegleitung (Werkleitungsbauten). Größe der Baubegleitung ca. 350 Laufmeter.
Siedlung.
Das Projekt bildete die Fortsetzung der Werkleitungsbauten 2020 (vgl. JbAS 104, 2021, 221f.). Dabei wurden an verschiedenen Stellen Teile der im 19. Jh. abgebrochenen Stadtbefestigung angetroffen. Der Grundriss des Halsturmes konnte weiter ergänzt werden. Zwischen Halsturm und Befestigungsmauer beim Halstor - dieses lag außerhalb der geöffneten Werkleitungsgräben - wurden mehrere Mauern dokumentiert, welche zu verschiedenen Phasen des Vorwerks gehören dürften. Im Osten des Stadthofplatzes wurde die Abbruchkrone der Grabengegenmauer dokumentiert. Im Grabenbereich wurde möglicherweise ein Brückenbogen angegraben, welcher den Zugang zum Halstor gewährte.
Über den Abbruchkronen der Stadtbefestigung sowie auf der Grabenverfüllung wurde die Pflästerung der Alten Jonastrasse resp. des Stadthofplatzes aus größeren Flusskieseln beobachtet. Diese datiert wohl in die Zeit der Niederlegung der Stadtbefestigung um 1830. Auffällig war ihre Lage bis zu einem Meter unter dem heutigen Straßenniveau, woraus spätere umfangreiche Aufschüttungen im unmittelbaren östlichen Vorfeld der Stadt abzuleiten sind. Die ursprüngliche Topografie dürfte also ein deutliches Gefälle stadtauswärts aufgewiesen haben, welches heute kaum mehr wahrnehmbar ist.
Im Sternengraben wurde ein mittig in der Gasse verlaufender, gemauerter Kanal dokumentiert, welcher wohl als Entwässerung diente. Er war mit Sandsteinplatten abgedeckt und lag auf gleicher Höhe wie das gleichzeitige Gassenniveau (Kiesbelag). Der Kanal lag im Vergleich zum heutigen Gassenniveau um bis zu 1,2 m tiefer. Anhand der Funde sind Kanal und Gassenniveau eher nach-befestigungszeitlich einzuordnen. Weitere Teile der Stadtbefestigung wurden zwischen Sternengraben und Haldenstrasse aufgedeckt. Es dürfte sich dabei um ein Stück der Stadtmauer handeln, welche vom Müseggturm nach Norden zog. Zwei quer dazu gestellte Mauern mit gekrümmtem Verlauf dürften vom Giessi-Turm stammen, einem Rundturm, von dem die äußere Befestigung sowohl entlang des Seeufers als auch entlang des Sternengrabens ausging. Nördlich davon wurden Mauern der Giesserei aus dem 19. Jh. (um 1900 abgebrochen) freigelegt. Im Aushub fanden sich denn auch zahlreiche Metallschlacken.
Archäologische Funde: Keramik, Glas, Buntmetall, Metallschlacken.
Faunistisches Material: Tierknochen (unbearbeitet)
Probenentnahmen: Mörtel-, Mikromorphologie-, Sediment- und C14-Proben.
Datierung: archäologisch; historisch. Mittelalter; Neuzeit.
KA SG, R. Ackermann, J. Held, F. Tuchschmid.
Rapperswil-Jona SG, Altstadt Rapperswil, ob. Babnhofstrasse/Zuricherstrasse/Stadthofplatz/Sternengraben
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Rapperswil-Jona
Kanton
SG
Ort
Altstadt Rapperswil, ob. Babnhofstrasse/Zürcherstrasse/Stadthofplatz/Sternengraben
Koordinaten
E 2704575, N 1231740
Höhe
414 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
14C, Mikromorphologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
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Datum Beginn
28 Februar 2022
Datum Ende
26 September 2022
Datierungsmethoden
14C, Historisch, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2023
Epoche
Mittelalter, (Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
Keramik, Glas, Metall
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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