LK 1109, 638 305/237 545. Höhe 435 m. Datum der Bauuntersuchung: 6./7.8.2014.
Neue Fundstelle.
Geplante Bauuntersuchung (Renovation). Bürgerhaus.
Bei der untersuchten Liegenschaft handelt es sich um den westlichen Teil eines dreigeschossigen Reihenhauses mit Gewölbekeller und zweigeschossigem Dachstuhl. Es wurde im Jahre 1797 erbaut und war von Anfang an in mehrere Gebäudeteile untergliedert, wie der Umstand zeigt, dass sämtliche Binnenwände bauzeitlich sind.
Die 50-60 cm dicken Aussenwände bestehen bis ins 2. Obergeschoss aus sandsteinernen Bossenquadern, deren Bossen jedoch zurückgearbeitet wurden. Vermutlich handelt es sich um wiederverwendete Steine. Die Giebel sowie die Binnenwände sind als Riegelwände umgesetzt, die mit Sandsteinbruchstücken und Backsteinen ausgefacht sind. Die Ostwand im 1. und 2. Obergeschoss, die den untersuchten Gebäudeteil von der benachbarten Wohnung trennt, besteht zur Hälfte aus Bossenquadern, die im Verband mit der nördlichen Aussenwand steht. Die andere Hälfte der Ostwand ist ebenfalls geriegelt. Weshalb die Wand in zwei verschiedenen Mauertechniken errichtet wurde, ist unbekannt.
In die Aussenwände sind grossformatige, klassizistische Fenster mit Sandsteingewänden und Ladenfalz eingelassen. Bis auf eines waren jene der nördlichen Hauswand alle zugemauert und manche unter ihnen in Wandnischen umgewandelt worden. Die Deckenbalken verlaufen alle SE-NW und damit im rechten Winkel zur Firstrichtung. Ursprünglich waren das 1. und 2. Obergeschoss in drei Räume gegliedert: Treppenhaus, Küche und gassenseitiges Wohnzimmer mit Kachelofen. Im 19. Jh. wurden die Wohnzimmer in zwei Räume unterteilt. Die Riegelwände zwischen Küche, Stube und Treppenhaus wurden mehrmals erneuert und mit Backsteinen ausgefacht. Dabei wurden vermutlich auch die Herdstellen versetzt, sodass sich weder die Herde noch die Kachelofen erhalten haben.
Im 19. und 20. Jh. wurde auch die Raumeinteilung des Erdgeschosses stark verändert und ein Ladenlokal eingebaut. Gleichzeitig wurde das Treppenhaus erneuert und die Wohnräume mit Kassettentäfer ausgestattet. Im Eingangsbereich des Erdgeschosses findet sich eine Stuckdecke.
Das gesamte Gebäude wird von einem Mansarddach überspannt, das auf einem liegenden Dachstuhl ruht. Die Balken für den Dachstuhl wurden im Winterhalbjahr 1796/97 geschlagen. Als eigentümlich erwies sich eine einzelne Windstrebe, die diagonal über die nordwestliche Dachfläche verläuft. Sie ist von oben auf die Sparren aufgeblattet. Ein Gegenstück auf der gegenüberliegenden Seite existierte nie. Dem Dachgebälk fehlt jegliche Rauchschwärze, was auf einen durchgehenden Kamin hinweist, der von Anfang an bestand. Die nordöstliche Giebelwand überragt die Dachhaut un einen halben Meter. Womöglich handelt es sich hier um eine Brandschutzmassnahme, die sich im 18. Jh. in Zofingen anfing durchzusetzen.
Probenentnahme: Dendrochronologie.
Datierung: dendrochronologisch. 1797. KA AG, C. Gut.
Zofingen AG, Schifflände 8
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Zofingen
Kanton
AG
Ort
Schifflände 8
Koordinaten
E 2638305, N 1237545
Höhe
435 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
Ja
Probenentnahmen
Holz/Holzkohle
Analysen
Dendrochronologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
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Datum Beginn
06 August 2014
Datum Ende
07 August 2014
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2015
Epoche
Mittelalter
Art der Fundstelle
Siedlung (Wohngebäude)
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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