LK 1250, 148 758/663 483. Höhe 1389 m.
Datum der Grabung: 17.-28.10. und 7.-11.11.2011.
Geplante Grabung. Ergrabene Fläche ca. 195 m². Kirche.

Anlässlich der Innenrestaurierung der Pfarrkirche war vorgesehen, im Bereich der Bankfelder, den Untergrund mit einer Trockenlegung (Drainage) zu sanieren. Im Rahmen dieser Arbeiten konnten bis in eine Tiefe von 80 cm archäologische Ausgrabungen durchgeführt werden. Der Aushub blieb auf den Bereich der Bankfelder beschränkt. Drei Sondierungen ermöglichten das Anbinden der Schichten an den heutigen Bau. Auf eine vollflächige Ausgrabung des Kirchenbodens musste aus Kostengründen verzichtet werden; der gewachsene Boden wurde nicht erreicht. Unter den Bauschichten für das barocke Schiff fanden sich die Überreste eines gotischen Vorgängers, der mit dem heutigen, 1491 errichteten Chor bestanden hatte. Die umfangreichen Bodenreste zeugen von einer dreischiffigen Anlage mit einem Holzboden und einem Taufsteinfundament im Zentrum des Mittelschiffs. Eine Erneuerung des Holzbodens und wohl auch des Taufsteinfundaments lässt auf einen Umbau des Schiffs schließen. Unter den gotischen Bodenniveaus kamen die Reste der West- und Südmauer eines älteren, vermutlich romanischen Baus zum Vorschein. Er scheint mit einer zweiten Bauphase des Turms im Zusammenhang zu stehen. Das zweite Turmgeschoss und die freigelegten Mauerfundamente weisen den gleichen charakteristischen braunen Mauermörtel auf. Aufgrund dieser Beobachtung ist auf einen älteren Schiffbau zu schließen, dessen Überreste noch im Boden verborgen liegen. Eine Bauuntersuchung des Turms und die Datierung der Hölzer sind im Gang und werden helfen, die Datierung der Grabungsbefunde besser einzugrenzen.

Archäologische Funde: Trachtbestandteile, Rosenkränze, Münzen, bemalte Verputzfragmente.
Anthropologisches Material: in situ belassen.
Datierung: archäologisch. Hoch- und Spätmittelalter.
Bureau d'archéologie TERA Sarl, Sion, A. Antonini.