LK 1052, 693 083/277 222. Höhe 427 m.
Datum der Grabung: 1.-10.7.2009.
Neue Fundstelle. Ungeplante Notgrabung (Wohnhausbau).
Größe der Sondierung ca. 240 m², davon 15 m² im Detail untersucht. Siedlung.

Beim Aushub von Leitungsgräben im Zusammenhang mit dem Bau eines Einfamilienhauses wurde ein grubenartiger Befund angeschnitten. Dieser war von einer Schicht aus akkumuliertem Material von 20-50 cm Mächtigkeit überdeckt. Daraus wurden vor allem römische, aber auch bronze- und spätlatènezeitliche sowie mittelalterliche und neuzeitliche Keramik geborgen, die allerdings mehrheitlich stark verrundet und klein fragmentiert ist. Bemerkenswert ist das Fragment eines filigranen Dreilagenkamms aus Geweih. Die Grube war 200 x 70 cm groß, wobei die Breite wegen des Aushubs des Leitungsgrabens nicht mehr vollständig erhalten war; sie war 50 cm in den darunter liegenden, gewachsenen Boden eingetieft und wies eine langovale Form sowie steil abfallende Seiten und eine praktisch horizontale Sohle auf. Etwa 10 cm unter der Grubenoberkante kam eine dichte Lage von Bollensteinen zum Vorschein. Die Steine wiesen Durchmesser von maximal 20 cm auf und waren teilweise stark verwittert. Auf der Grubensohle befanden sich keine Steine, jedoch teilweise starke Holzkohlekonzentrationen. In der Grubenverfüllung war die Holzkohle eher dünn gestreut. Ansonsten enthielt die Verfüllung einige Keramikfragmente, wenig unverbrannte und kalzinierte Knochen sowie ein Silexfragment. Aufgrund typologischer Vergleiche ist eine Datierung der Keramik in die Spätlatènezeit wahrscheinlich. Die C14-Datierung zweier Holzkohleproben von der Grubensohle weist jedenfalls in diese Epoche.

Probenentnahmen: Holzkohle für C14-Datierung, Bodenprobe.
Datierung: archäologisch. Bronzezeit; Spätlatènezeit; Römische Zeit.
KA ZH, K. Emmenegger.