LK 1069, um 639 635/265 485. Höhe 335 m.
Datum der Grabung: 27./30.05.1994.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGU 23, 1931, 72f.
Ungeplante Notgrabung (Neubau einer Erschliessungsstrasse).
Grösse der Grabung ca. 8 m².
Sonstiges.

Am 26.05.1994 meldete der Gemeindeschreiber, Herr W. Güntert, dass beim Bau der Erschliessungsstrasse im Wöschacker die römische Wasserleitung angegraben worden sei. Der umgehende Augenschein bestätigte seine Beobachtung. Die kleine römische Wasserleitung konnte über eine Länge von ungefähr 5 m untersucht und dokumentiert werden. Der Befund entspricht der Beschreibung im JbSGU 23, 1931: Es handelt sich um einen kleinen Kanal, der aus schmalen, kantig-traufenförmigen Ziegeln erstellt und mit Hohlziegeln überdeckt ist (Abb. 14). Die traufenförmigen Ziegel sind in eine 2 cm dünne Terrazzomörtelschicht verlegt, die auf einem rund 4 cm hohen Kiesmörtelsockel liegt, der seinerseits in ein 1,5 m breites und 50 cm hohes Bett aus Kalkbruchsteinen eingesetzt ist. Der Hohlziegel-Deckel ist mit einer 10 cm hohen Kiesmörtellage zugedeckt. Die Leitung verläuft nach Nordosten und weist auf die römische Ansiedlung (Mansio?) im Sisslerfeld. Bei der neu aufgenommenen Stelle handelt es sich um den bisher südwestlichsten bekannten Teil dieser Wasserleitung. Gemäss den schriftlichen Quellen soll 50-100 m westlich eine Parallel-Leitung, die sogenannt "grosse", verlaufen, die ebenfalls aus Ziegeln gefügt sei und eine Breite von rund 50 cm aufweise.

Datierung: archäologisch.
Aargauische Kantonsarchäologie.
Abb.14. Münchwilen AG, Wöschacker (Mcw.94.1). Sog. "kleine" römische Wasserleitung. Links Querprofil; rechts stufenweise abgedeckte Leitung.