LK 1131, 678 500/226 500. Höhe 414.00-414.50 m.
Datum der Grabung: 24.5.-5.10.2007
Bibliographie zur Fundstelle: J. Speck, Neolithische und bronzezeitliche Ufersiedlungen am Zugersee. Schriften des Kantonalen Museums für Urgeschichte Zug 40, 16-18. Zug 1991.
Geplante Notgrabung (Überbauung). Grösse der Grabung ca. 75 m². Siedlung.

Die Ufersiedlung Cham-Bachgraben wurde 1887 von Jakob Heierli bei Arbeiten für einen Kanalisationsgraben entlang der Kantonsstrasse entdeckt. 1929/31 führte Michael Speck Sondiergrabungen durch. 1992 und 1994 wurden wegen Überbauungsplänen Gefrierkernbohrungen und Baggersondierungen gemacht, die ein positives Resultat lieferten.
Die Kulturschichten - M. Speck beobachtete stellenweise zwei durch Seekreide getrennte Straten - sind durch Bachablagerungen überdeckt und liegen auf einer Höhe von 414.00-414.50 m. Die Fundstelle hat bisher vor allem Keramik- und Steinartefakte geliefert.
Da in den nächsten Jahren in diesem Gebiet ein Bauprojekt realisiert werden soll, entschloss sich die Kantonsarchäologie Zug, im Sommer 2007 weitere Sondierungen durchzuführen, um die Ausdehnung der Kulturschichten genauer abzuklären. In sechs Baggerschnitten und vier Grabungsfeldern wurden die Reste von jungsteinzeitlichen Siedlungsschichten und Pfählen (11 Pfähle / m²) gefasst. Auf drei Seiten wurden die Grenzen der Kulturschichten dokumentiert, einzig auf der Südseite war das noch nicht möglich. Die bisher bekannte Fläche misst demzufolge rund 3800 m². Gegen Süden, Richtung See, sind die Befunde besser erhalten. In diesem Bereich zeigte sich in der bis zu 20 cm mächtigen Kulturschicht auch die Lehmlinse einer Feuerstelle.

Funde: Keramik, Felsgestein, Silex, Knochen, Holz.
Probenentnabmen: Mikromorphologie, Makroreste, C14-Proben, Dendroproben.
Datierung: archäologisch. Horgener Kultur; Schnurkeramik-Kultur.
KA ZG, G.F. Schaeren, J. Weiss und B. Lüdin.