IK 1131, 678550 / 226525. Höhe um 413 m. Datum der Grabung: 22.5.-19.7.2013. Bibliografie zur Fundstelle: J. Speck, Neolithische und bronzezeitliche Ufersiedlungen am Zugersee. Schriften des Kantonalen Museums für Urgeschichte Zug 40, 16-18. Zug 1991; JbAS 93, 2010, 213-221 Abb. 5; 94, 2011, 228f. Abb. 2; 95, 2012, 168f. Abb. 8.9. Tugium 26, 2010, 17f.; 27, 2011, 19-21; 28, 2012, 25f.; E. Gross/R. Huber/G.F. Schaeren et al., Wohnen mit Seesicht - damals wie heute bevorzugt. AS. 36, 2013, 2, 29-37.
Geplante Notgrabung (Bauvorhaben). Größe der Grabung 700 m². Seeufersiedlung.
Nicht einmal zwei Monate nach Abschluss der regulären Ausgrabungsarbeiten im Alpenblick-Areal in Cham (s. Bronzezeit, Cham ZG, Bachgraben, Zugerstrasse 112), wurden weitere archäologische Maßnahmen auf der Fundstelle Cham-Bachgraben notwendig (Abb. 1): Im Westen und Norden der Fläche ergaben sich zwischen den alten Grabungsgrenzen und der gespundeten Baugrubenwand wenige Meter breite, noch unausgegrabene Streifen, zudem reicht die Baugrube gegen Osten deutlich über die alten Grabungsgrenzen hinaus. In diesen neu überplanten Flächen war nach den Ausgrabungsergebnissen der Jahre 2009-2013 lediglich ein dünner, fundarmer, stark ausgespülter Reduktionshorizont zu erwarten, auf dessen systematische Freilegung aus Zeitgründen verzichtet werden musste. Das Hauptaugenmerk lag auf der Komplettierung des Pfahlfeldes, das nun auf weiteren 700 m² erfasst wurde.
Die Einmessung und Beprobung der rund 1200 Pfähle und 300 Pfahlschatten wurden dabei baubegleitend mit dem laufenden Aushub durchgeführt. Wie erwartet, dünnte das Pfahlfeld gegen Osten deutlich aus. Indessen kamen mehrere leicht versetzt konzentrische Palisadenzüge aus unterschiedlich dicht gesetzten Pfählen zum Vorschein, die auf eine südlich der Grabungsgrenze unter der bereits bestehenden Hochhaus-Überbauung gelegene frühbronzezeitliche Siedlung hinweisen. Im Nordosten ist mit der äußersten Palisade auch das Ende des Pfahlfeldes erreicht, seeseitig außerhalb der Palisade finden sich keine Hölzer mehr. Im Nordwesten der Grabungsfläche ist das Pfahlfeld jedoch unvermindert dicht. Es wurde hier bis zur parallel zur Chamerstrasse verlaufenden Abwasserringleitung erfasst, deren Baugrube sich deutlich abzeichnete. Ein einzelner, im Rahmen der Umgestaltung der Alpenblick-Kreuzung geborgener Pfahl etwa 100 m nördlich der Grabungsflächen ist ausweislich der Bearbeitungsspuren wohl gleichaltrig und deutet auf ein Weiterlaufen der Siedlung deutlich über die Grabungsgrenzen hinaus.
Archäologische Funde: Keramik, Knochen, Geweih, Holz. Probenentnahmen: Dendrochronologie. Datierung: archäologisch. Neolithikum; Frühbronzezeit.
ADA ZG, J. Reinhard und G. Schaeren.
Cham ZG, Bachgraben, Alpenblick II
Das Original-PDF ansehen
Detail des Fundberichts
Gemeinde
Cham
Kanton
ZG
Ort
Bachgraben, Alpenblick II
Koordinaten
E 2678550, N 1226525
Höhe
413 m
Signatur Fundstelle Kanton
--
Signatur Ereignis Kanton
--
Neue Fundstelle
--
Probenentnahmen
Holz/Holzkohle
Analysen
Dendrochronologie
Institution
--
Datum der Fundmeldung
--
Oberfläche (m2)
700 m2
Datum Beginn
22 Mai 2013
Datum Ende
19 Juli 2013
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch, Archäologisch
Autor*in
--
Publikationsjahr
2014
Epoche
Jungsteinzeit/Neolithikum, Bronzezeit
Art der Fundstelle
Siedlung, Siedlung (Pfahlbausiedlung)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik, organisches Material (Holzobjekt)
Knochen
--
Botanische Funde
Holz/Holzkohle
×