LK 1072, 2701 550/1 265 625. Höhe 473-439m.
Datum der Grabung: 14.-30.8.2019, 13.10.2019-6.2.2020, 18./19.3.2020, 23.4.-5.6.2020.
Bibliografie zur Fundstelle: Kantonsarchäologie Zürich (2009) Wiesendangen, Geissacker. Archäologie im Kanton Zürich - Kurzberichte zu den Projekten 2009, 15: https://www.zh.ch/de/sportkultur/kultur/kulturerbe/archaeologie.html#2133171081 (aufgerufen 20.11.2020).
Geplante Notgrabung (Bau Deponie). Grösse der Grabung ca. 920 m².
Strasse:
In der Flur Ruchegg ist auf einer Fläche von rund 11 ha die Erstellung einer Inertstoffdeponie geplant. Von Luftbildern und früheren Sondierungen war bereits bekannt, dass die römische Strasse zwischen Oberwinterthur-Vitudurum und dem Bodensee den Projektperimeter durchquert. 2019 wurde deshalb im Umfeld der Strasse eine Fläche von rund 55.000 m² mit 110 Baggerschnitten sondiert. Dabei konnten u.a. ein römischer Entwässerungsgraben sowie der nördliche Strassengraben gefasst werden. Während der nachfolgenden Ausgrabung wurden verteilt auf eine Strecke von rund 200 m verschiedene Abschnitte der römischen Strasse untersucht und deren Aufbau dokumentiert (Abb. 47). Sie führt in der Flur Ruchegg hangparallel durch ein leicht gegen Nordwesten abfallendes Gelände, das wegen reichlich fliessendem Hangwasser sehr feucht ist. Die Strasse ist deshalb auf einer weiten Strecke mit einem massiven, oft mehrteiligen Unterbau aus bis zu 85 cm grossen, teilweise gespaltenen Gesteinsblöcken und kleineren Geröllen fundamentiert. An der Basis des Strassenunterbaus konnten an zwei Stellen die Negative von rund 40 cm breiten Holzbalken gefasst werden. Überlagert wird der Unterbau von ein bis zwei bombierten Kieskoffern, deren jüngste Oberfläche nirgendwo erhalten, sondern überall verpflügt bzw. gekappt worden ist. Die rund 6 m breite Strasse wird zumindest abschnittsweise - von seitlichen Strassengräben begleitet. Vom nördlichen Strassengraben geht hangabwärts ein Entwässerungsgraben ab, der auf einer Länge von rund 120 m verfolgt werden konnte. Talwärts entwickelt sich dieser kanalartige, im oberen Abschnitt rund 40-50 cm breite und nur noch 10 cm tiefe Graben allmählich zu einem 2 m breiten und bis zu 80 cm tiefen Graben mit wannenförmigem Querschnitt. Während von der römischen Strasse und aus ihrem näheren Umfeld abgesehen von vereinzelten Keramik- und Eisenfunden (v.a. Schuhnägel) kaum Funde geborgen werden konnten, stammen aus der Verfüllung des Entwässerungsgrabens römische Keramik und Baukeramik, Schlacke, Eisenfragmente und Knochen. Zwischen der römischen Strasse und dem nördlichen Strassengraben konnte zudem ein parallel zur Strasse verlaufender, rund 2 m breiter einfacher Kiesweg gefasst werden.
Archäologische Funde: Keramik, Baukeramik, Eisen, Buntmetall.
Faunistisches Material: Tierknochen.
Probenentnahmen: Holzkohle (C14), Profilkolonnen (Mikromorphologie).
Datierung: archäologisch, C14. Römische Zeit.
K A Z H, A. Wicki.
Wiesendangen ZH, Ruchegg
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Wiesendangen
Kanton
ZH
Ort
Ruchegg
Koordinaten
E 2701550, N 1265625
Höhe
473 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
14C, Mikromorphologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
920 m2
Datum Beginn
14 August 2019
Datum Ende
05 Juni 2020
Datierungsmethoden
14C, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2021
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Infrastruktur (Verkehr/Transport)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik (architektonisches Element), Metall, organisches Material
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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