LK 1075, 750 950/263 700. Höhe 394 m.
Datum der Sondierungen: 10.4. und 18.4.1999.
Bibliographie zur Fundstelle: B. Schock/A. Hüttenmoser, Das Gredhaus in Steinach SG. Diplomwahlfacharbeit am Lehrstuhl für Denkmalpflege der ETH, Zürich 1988.
Sondierung zum Lotteriefondsprojekt «Archäologische Fundstellen im St. Galler Bodenseegebiet».
Hafenmolen.

Der Hafen von Steinach reicht sicher bis ins 8. Jh. n.Chr. zurück. Von hier aus gelangten Korn, Wein und andere Güter ins Kloster St. Gallen. 1473 wurde das heute noch bestehende Gredhaus errichtet und der Hafen ausgebaut. Obwohl das Kloster St. Gallen später Rorschach als Hafenort bevorzugte, bewahrte Steinach eine gewisse Bedeutung. Bei Niedrigwasser sind heute drei Stellinen (Molen) sichtbar, die weit in den See hinaus reichen.
Die mittlere wurde 1984 von R. Scherrer und R. Lutz vermessen. Die westliche Stelli (L. ab Ufer ca. 80 m) besteht aus Standsteinquadern und -platten sowie massiven Pfählen, meist aus Eiche. Von der Spitze ziehen drei Pfahlreihen von ca. 40 m Länge nach NNW. Es dürfte die älteste der drei Anlagen sein (keine Proben entnommen). Die mittlere Stelli (L. ab Ufer ca. 175 m) besteht aus einer Steinschüttung (B. ca. 12 m) mit Holzkonstruktion (Pfähle und Schwellen, alles Tanne) und daran vorgelagert kastenartige Pfahlsetzungen, deren Abfolge die Mehrphasigkeit der Anlage anzeigt. Die östliche Stelli (L. ab Ufer ca. 130 m) besteht aus einer massiven Schüttung aus Bollensteinen, auf der Seeseite Doppelreihe aus Tannenpfählen, auf den letzten 15 m nur noch leicht nach Westen geknickte Pfahldoppelreihe. Diese Stelli ist die jüngste Anlage, sie war noch im 19.Jh. in Gebrauch.

Probenentnahmen: Hölzer (Tanne) für Dendro und C14 aus der mittleren Stelli.
Datierung: C14; Dendro; schriftliche Quellen. Mittelalterlich-neuzeitlich. Pfahl aus vorderem Bereich (ETH-20528: 180 ± 45 BP), aus mittlerem (ETH-20529: 295 ± 50 BP) und hinterem Bereich der Holzkästen (ETH-20530: 385 ± 45 BP). Kalibriert nach Radiocarbon 1992 ergeben sich spätmittelalterliche bis neuzeitliche Daten (1656-1823, 1472-1674 und 1443-1635 n.Chr., 2-Sigma-Bereich). Eine Probe einer Schwelle aus der Steinschüttung ergab ein neuzeitliches Datum (C14 aus marknahem Bereich: ETH-29531: 385 ± 50 BP, kalibriert 1443-1635 [2-Sigma-Bereich], Dendro: 1691 ohne Waldkante).
KA SG, M. Schindler/Büro für Archäologie der Stadt Zürich, Tauchequipe.