LK 1053, 716 010/280 940. Höhe 400 m.
Datum der Untersuchung: November 2013-Mai 2014.
Bibliografie zur Fundstelle: A. Raimann/P. Erni, Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Der Bezirk Steckborn. Die Kunstdenkmäler der Schweiz 98, 363. Bern 2001.
Bauuntersuchung und dendrochronologische Datierung.
Stadt.

Im Vorfeld von Umbaumaßnahmen untersuchte das Amt für Archäologie im Auftrag des Amts für Denkmalpflege TG zwei zusammengebaute Wohnhäuser an der Nordseite der Seestraße. Das dreigeschossige Gebäude an der Seestraße 78 ist in der Bauzeile etwas zurückversetzt. Es muss daher vor dem Erlass von 1660 erbaut worden sein, wonach Neubauten auf eine vordere Straßenflucht zu stellen waren. Der auffallend gestreckte Baukörper enthält wahrscheinlich mehrere alte Hauskerne und wurde rückseitig durch mehrere Querbauten verlängert. Im straßenseitigen Gebäudeteil datieren weite Teile der aufgehenden Konstruktion im Kern ins Spätmittelalter. Im 1. Obergeschoss weisen rot gefasste Deckenbalken, eine massive Querwand mit eichenem Türgericht sowie unter dem aktuellen Bodenniveau liegende ältere Deckenbalken des Erdgeschosses auf alten Bestand. Nach Ausweis von zwei Dendrodaten gehen zumindest Teile davon in die Zeit um 1420 zurück. Eine Ständerkonstruktion im 3. Obergeschoss und das zugehörige Dachgebälk stammen aus dem Jahr 1484. Angekohlte Sparren bezeugen ein späteres Brandereignis.
Das westlich angrenzende Gebäude an der Seestraße 80 wurde im 20. Jh. modernisiert. Eine Fachwerkwand im 2. Obergeschoss und der Dachstuhl ergaben ein Baudatum um 1667, wobei die massiven Grundmauern im Erdgeschoss bedeutend älter sein dürften. Allerdings war hier unter anderem wegen jüngerer Einbauten keine vertiefte Untersuchung möglich.

Probenentnahmen: Bohrkerne zur dendrochronologischen Analyse
Datierung: dendrochronologisch. 1425 10; 1484; 1667.
Amt für Archäologie TG.