LK 1256, 2770580 / 1148650. Höhe 1900 m. Datum der Prospektion: Juni-September 2015.
Alte und neue Fundstellen. Bibliografie zu den Fundstellen: A. Schaer, Untersuchungen zum prähistorischen Bergbau im Oberhalbstein (Kanton Graubünden). JbSGUF 86, 2003, 7-54.
Prospektion.
Verhüttungsplätze.
Wie bereits im Jahr 2014 wurde im Sommer 2015 im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojektes zur prähistorischen Kupfergewinnung im Oberhalbstein GR eine vierwöchige Prospektionskampagne durchgeführt. Während 2014 das Gebiet rund um den Marmorerasee (Bivio, Marmorera und Sur GR) im Fokus gestanden hatte, wurden die Geländearbeiten 2015 auf das gesamte Talgebiet, von Tiefencastel bis zum Julierpass und darüber hinaus bis ins benachbarte Oberengadin und Avers ausgeweitet. Neben der Relokalisierung und Neudokumentation zahlreicher bereits bekannter Fundstellen (die Nummern 1-2, 5, 9, 13-7, 19-22, 25 und 50 resp. Ziffern A, B, E, J, K, R, und W bei Schaer 2003 sowie die Fundstellen Alp Es-cha Dadour und Plaun Grand in Madulain GR) wurden mit Hilfe ortskundiger Personen wiederum mehrere neue Fundstellen entdeckt. An der Oberfläche und in oberflächennahen Aufschlüssen sichtbare Schlackenkonzentrationen zeugen sowohl auf der Flur Pra Miez (Marmorera GR) als auch in Barscheinz (Bivio GR) von (prä)historischen Verhüttungsaktivitäten. Im Avers wurden beim Skilift Juppa sowie nordwestlich des Weilers Juppa (Avers GR) zwei seit dem Vorjahr bekannte Fundstellen dokumentiert und Probenmaterial geborgen.
Im 25000 m² grossen Alpkessel Barscheinz, südöstlich oberhalb der Gemeinde Bivio, wurden gleich mehrere Fundstellen(areale) identifiziert. Um die einzelnen, oberflächlich identifizierbaren Schlackenkonzentrationen besser abgrenzen und verhüttungstechnische Strukturen lokalisieren zu können, wurde das Gelände im September 2015 flächig geomagnetisch prospektiert. Die vielversprechenden Resultate dieser sowie 10 weiterer geomagnetischer Messungen (Clavè d'Mez I, Clavè d'Mez II, Tges Alva II, Plaz I und Plaz II in Bivio GR; Scalotta in Marmorera GR; Motta Mola in Riom-Parsonz GR; Son Martegn in Savognin GR und Plaun Grand in Madulain GR) werden in der kommenden Kampagne 2016 anhand systematischer Bohrsondierungen überprüft. Im Rahmen dieser Abklärungen sollen zudem stratifizierte Holzkohle-Proben geborgen werden, um die entsprechenden Verhüttungsplätze bzw. die einzelnen Befunde absolutchronologisch einzuordnen. Die typologischen Merkmale des Schlackenmaterials legen eine Zuweisung sämtlicher 2015 prospektierter Verhüttungsplätze zur urgeschichtlichen Kupferproduktion nahe. Es ist demnach von einer Datierung der Befunde in die Spätbronzezeit oder in die Frühe Eisenzeit auszugehen.
Archäologische Funde: Verhüttungsschlacken. Probenentnabmen: C14 und Dendro (Holzkohlen), Schlacken.
Datierung: archäologisch. Universität Zürich, Institut für Archäologie, Fachbereich Prähistorische Archäologie, L. Reitmaier-Naef, R. Turck und Ph. Della Casa; AD GR, Th. Reitmaier.
Bivio GR, Barscheinz
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Surses (Ehemalige Gemeinde: Bivio)
Kanton
GR
Ort
Barscheinz
Koordinaten
E 2770580, N 1148650
Höhe
1900 m
Signatur Fundstelle Kanton
--
Signatur Ereignis Kanton
--
Neue Fundstelle
Nein
Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
14C, Dendrochronologie
Institution
--
Datum der Fundmeldung
--
Oberfläche (m2)
25000 m2
Datum Beginn
Juni 2015
Datum Ende
September 2015
Datierungsmethoden
14C, Dendrochronologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2016
Epoche
Eisenzeit, Bronzezeit
Art der Fundstelle
Rohstoffgewinnung, -verarbeitung ((Hoch-)Ofen)
Art der Untersuchung
Prospektion
Archäologische Funde
Metall
Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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