LK 1072, 699 200/262 600. Höhe 473 m.
Datum der Grabung: 6.12.1993-8.4.1994.
Bibliographie zur Fundstelle: H. Bloesch und H. Isler, 83. Neujahrsblatt der Hülfsgesellschaft Winterthur, 1952, 1-36; J. Rychener, Der Kirchhügel von Oberwinterthur. Die Rettungsgrabungen von 1976, 1980 und 1981. Monographien Zürcher Denkmalpflege 1 (1984); JbSGUF 72, 1989, 336; 77, 1994, 214.
Geplante Notgrabung (Bauprojekt). Grösse der Grabung ca. 350 m².
Siedlung.
Die flächige Untersuchung im Bereich des Kirchhügels innerhalb des Kastells erbrachte vier bis fünf Bauphasen des frühen 1. bis Ende 2. Jh. n. Chr. innerhalb der relativ gut bekannten vicuszeitlichen Bebauung, in deren Raster sich die neuen Reste gut einfügen. Wegen der begrenzten Grabungsfläche gelang es jedoch nicht, ganze Hausgrundrisse o.ä. zu ermitteln. Die ältesten nachgewiesenen Befunde bestanden aus einigen kleineren, in den gewachsenen Boden eingetieften Pfostenlöchern. Ihre genaue Zeitstellung ist jedoch mangels datierender Beifunde nicht zu ermitteln. Mit ihnen evtl. zeitgleich sind zwei grössere, bislang ungedeutete Gruben (Keller?), welche nach ihrer Auflassung mit z.T. organischem Material verfüllt wurden, in spätaugusteischer Zeit, wie eine erste Durchsicht des Materials zeigt. Jünger ist eine charakteristische, auch schon im Bereich des Tempels nachgewiesene, sog. Grundrollierung (Rychener 1984, 24). Mit ihr zeitgleich ist ein System von hölzernen Teuchelleitungen, von welchen wir Negative der Rohre und Kupplungen fassen konnten. Ein Teil dieser Leitungen dürfte am ehesten der Zuleitung von Frischwasser zum möglichen Bad auf dem Kirchhügel gedient haben. Im weiteren konnten wir auch die Fortsetzungen zweier bekannter Mauern von bislang und auch weiterhin ungedeuteten Gebäuden freilegen und dokumentieren. Eine Mauer dürfte in eine auf dem Kirchhügel erst sehr wenig bekannte Zeit gehören (Periode D nach Rychener 1984, 17). Sie nimmt keine Rücksicht mehr auf den bis dahin möglicherweise als Fahrbahn benützten Bereich der Kiesrollierung und dürfte somit eine Änderung des Baurasters anzeigen.
Archäologische Kleinfunde: Keramik des 1. und 2. Jh. n. Chr., u. a. augusteischer Keramikkomplex; gestempelte Ölamphorenhenkel IVNI MELISSI ET MELISSAE; wenig Argonnensigillata; Bronzefragmente, s. Abb. 23; fünf Münzen; neun gestempelte Ziegelfragmente (acht Stücke mit Stempel der 21. Legio Rapax, eines ev. mit Stempel der 11. Legio Claudia Pia Fidelis).
Probenentnahmen: Mörtelproben aller Mauern, botanische Proben einiger Grubeneinfüllschichten.
Datierung: archäologisch. Frühes 1. Jh. n. Chr. bis Ende 3. Jh. n. Chr. KA ZH, F. Hoek.
Winterthur ZH, Oberwinterthur, Hohlandstrasse 3
Das Original-PDF ansehen
Detail des Fundberichts
Gemeinde
Winterthur
Kanton
ZH
Ort
Oberwinterthur, Hohlandstrasse 3
Koordinaten
E 2699200, N 1262600
Höhe
473 m
Signatur Fundstelle Kanton
--
Signatur Ereignis Kanton
--
Neue Fundstelle
--
Probenentnahmen
Botanische Reste, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
--
Institution
--
Datum der Fundmeldung
--
Oberfläche (m2)
350 m2
Datum Beginn
06 Dezember 1993
Datum Ende
08 April 1994
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
--
Publikationsjahr
1995
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik, Metall (Münze(n)/Medaillen), Metall
Knochen
--
Botanische Funde
Andere
×