LK 1072, 602 800/264700. Höhe 420 m.
Datum der Grabung: 1987.
Bibliographie zur Fundstelle: AS 10, 1987, 29f.
Geplante Notgrabung (Quartierplan: Gesamtüberbauung).
Grab.

Im Bereich der römischen Villa in Neftenbach kamen im Jahre 1987 weitere Gräber aus der Hallstattzeit zum Vorschein (Abb. 6), an der gleichen Stelle, wo im Vorjahr ein erstes Brandgrab aus dieser Epoche entdeckt wurde. Auch das zweite Grab ist eine Urnenbestattung. Nach ersten anthropologischen und archäologischen Untersuchungen handelt es sich um ein Frauengrab. Das nächste, im 1987 entdeckte Grab war teilweise durch Bautätigkeiten in der römischen Zeit zerstört. Urne und Leichenbrand waren jedenfalls nicht mehr zu finden. Archäologisch war es dennoch möglich, dieses Grab als Männerbestattung zu definieren, da als Beigabe ein Rasiermesser aus Bronze vorlag. Ob diese Gräber einst mit einem Erdhügel überdeckt gewesen waren, ist ungewiss. Jegliche Spuren solcher Überbauten wurden, wenn sie je existiert haben, spätestens in der römischen Zeit verwischt.
Unter den Gefässen aus Grab 2, einem Vorratsgefäss mit einem Schälchen im Innern und einer Deckel-Schale macht die Urne, ein rot-schwarz bemaltes mit Kanneluren verziertes Gefäß, am meisten Eindruck. Das nur in Fragmenten erhaltene Armbandpaar findet gute Entsprechungen in gewölbten Armbändern aus Bronzeblech mit stempelähnlichen Enden, die aus Grabhügelfeld «Sankert» bei Hemishofen SH stammen und im Museum Allerheiligen in Schaffhausen (Inv.-Nr. 3063; 3064; 3164 3172) aufbewahrt werden.

Archäologische Kleinfunde: Keramik, Bronzeobjekte.
Anthropologisches Material: Leichenbrand.
Datierung: archäologisch. Hallstattzeit.
Kantonsarchäologie ZH, B. Schmid-Sikimić.