LK 1175, 759 150/194 025. Höhe ca. 564 m.
Datum der Grabung: November/Dezember 1993.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 72, 1989, 315f.; Archäologie in Graubünden (1992) 395-418, bes. 396-399.
Geplante Notgrabung (2. Renovationsetappe Schloss Haldenstein, Grube für Öltank). Grösse der Grabung: ca. 24 m².
Siedlung.
Bereits bei begleitenden Untersuchungen während der 1. Bauetappe konnten Kulturschichten aus römischer Zeit wie auch aus der älteren Eisenzeit nachgewiesen werden (s. Bibliographie). Erstmals gelang es nun, in der Untersuchung des Jahrs 1993, eine Baute aus römischer Zeit, einen Teilbereich eines Holzgebäudes, nachzuweisen. Ein im Schnitt keilförmiger Graben markiert die Nordwand des Gebäudes. Auf eine längere Nutzung der Baute weist eine quadratische Herdstelle hin, welche teils über die Verfüllung einer Grube verlief. Mehrere Gruben im Gebäudeinneren konnten nur angeschnitten werden, einzelne Pfostenlöcher gehören zum Gebäude; daneben sind weitere Pfostengruben aus jüngeren Schichten bis in die römische Kulturschicht getrieben worden. Bis etwa zur Hälfte des Grabungsfeldes wurde die römische Kulturschicht, welche sich nur im Gebäudeinneren feststellen liess, durch Bergsturzmaterial oder Rüfeschutt überdeckt. Diese bildete eine deutliche Trennschicht zu den jüngeren, vorwiegend spätmittelalterlichen Schichten, welche im Zusammenhang mit der Baugeschichte des Schlosses zu sehen sind.
Die römische Kulturschicht enthielt Fundgegenstände vorwiegend des 2./3. Jh. und der spätrömischen Zeit. Neben einem einzigen Sigillata-Fragment kamen etliche Lavezgefäss-Fragmente, darunter zwei Kelche zum Vorschein. Mehrere bearbeitete Steine, u.a. ein Werkstück zur Schleifsteinherstellung, ein Fragment eines Dreilagen-Knochenkammes sowie noch unbestimmte Eisenobjekte und ein Glasfragment seien erwähnt. Noch unklar sind die Umstände, unter welchen ein wohl neolithisches Steinbeil in die römische Strate gelangte. Denkbar ist, dass in unmittelbarer Umgebung der römischen Baute neolithische Siedlungsstrukturen vorhanden sind, möglich ist aber auch eine Verfrachtung des Beils durch das erwähnte Bergsturz oder Rüfematerial.
Faunistisches Material: in Bearbeitung.
Datierung: archäologisch. 2./3. Jh.
AD GR, A. Gredig.
Haldenstein GR, Schloss
Das Original-PDF ansehen
Detail des Fundberichts
Gemeinde
Chur (Ehemalige Gemeinde: Haldenstein)
Kanton
GR
Ort
Schloss
Koordinaten
E 2759150, N 1194025
Höhe
564 m
Signatur Fundstelle Kanton
--
Signatur Ereignis Kanton
--
Neue Fundstelle
--
Probenentnahmen
--
Analysen
--
Institution
--
Datum der Fundmeldung
--
Oberfläche (m2)
24 m2
Datum Beginn
November 1993
Datum Ende
Dezember 1993
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
--
Publikationsjahr
1994
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
--
Archäologische Funde
--
Knochen
--
Botanische Funde
--
×