LK 1135, 2758464 / 1221076. Höhe 475 m.
Datum der Grabung: 4.6.-18.10.2018
Bibliografie zur Fundstelle: JbAS 91, 2008, 188; 94, 2011, 243f.; 95, 2012, 180f.; 101, 2018, 200.
Geplante Notgrabung (Neubau Mehrfamilienhaus). Grösse der begleiteten Fläche 1000 m², davon gegraben 345 m² Siedlung.
Aufgrund im Gebiet bereits durchgeführter archäologischer Untersuchungen und grossflächiger Georadarmessungen wurde eine Disposition für die auf der Parzelle zu erwartenden Befunde erarbeitet. Die Notgrabung ergänzt das bereits Bekannte zur regen Siedlungstätigkeit während der ausgehenden Spätbronze- und der Hallstattzeit. Mittlerweile lässt sich die bereits seit 2010/11 bekannte Terrassierungsmauer mit Steinpflästerung eines Wegs oder einer Straße aus dem Übergang von der Spätbronze- zur Hallstattzeit bereits über eine Länge von 100 m verfolgen. Anlässlich der Grabung von 2018 wurde eine 70 m² große Fläche der Pflästerung (ETH-93 211) dokumentiert. Ihre Oberfläche wurde auf einer Breite von 3.5-4 m aus kleinen, sehr sorgfältig und dicht gelegten Steinen gebildet. Zum Teil war sie von einer dünnen sandigen Schwemmschicht bedeckt. Von den vermutlich etwas später erbauten, den Weg beidseitig begleitenden Terrassierungsmauern kam direkt unter dem Humus nur noch die unterste Steinlage zutage. Beide verliefen parallel zum Hang und wurden an mehreren Stellen durch Muren teilweise zerstört. Unter der Pflästerung lagen inmitten einer Rüfeschicht Teile eines menschlichen Grabs: ein Schädel (ETH-93 216) mit Ohrring an der rechten Seite, ein Unterkiefer, ein rechtes Schulterblatt und ein Oberarm. Der Ohrring besteht aus verschiedenen, auf einem Bronzedraht aufgefädelten Perlen aus Bernstein, Glas, Knochen/Zahn oder Koralle (Abb. 17). Er datiert in die späte Spätbronzezeit. Die ursprüngliche Lage des Grabs lässt sich wegen der Lage im Hangschutt nicht mehr nachweisen. Einzelne Keramikstücke sind der Laugen-Melaun-Kultur und der Taminser Gruppe zuzuordnen. Zu den Metallfunden gehören eine Sanguisugafibel, mehrere Bronzenadeln und -stifte sowie ein bronzenes Glöckchen. Aus dem Humus stammen neuzeitliche Keramik- und Ziegelfragmente, ein bronzener Messergriff, Eisenbleche und -nägel sowie Scherben von Butzenscheiben.
Archäologische Kleinfunde: Keramik, Glas, Metallobjekte aus Bronze und Eisen, Hüttenlehm, Klopfstein, Hitzesteine, Schmuck.
Anthropologisches Material: Körpergrab, unbestimmt.
Probenentnahmen: Holzkohle für C14; Archäobotanik, unbestimmt; Erdproben, unbestimmt.
Faunistisches Material: Tierknochen und Mollusken, unbestimmt.
Datierung: archäologisch. Übergang Spätbronzezeit/Hallstattzeit Neuzeit. - C14. ETH-91 208: 2450 ± 25 BP, 593-412 BC; ETH-93 209 2485 ± 23 BP, 770-536 BC; ETH-93 210: 2503 ± 23 BP, 694-541 BC; ETH-93 211: 2636 ± 23 BP, 830-792 BC; ETH-93 212: 2460 ± 23 BP, 671-430 BC; ETH-93 213: 2647 ± 23 BP, 836-794 BC; ETH-93 214: 2643 ± 23 BP, 833-794 BC; ETH-93 215: 2848 ± 24 BP, 1088-927 BC; ETH-93 216: 2923 ± 24 BP, 1211-1038 BC; alle cal. 2 sigma.
Amt für Kultur FL, Archäologie, P. Hubmann.
Triesen FL, Fürst-Johann-Strasse
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Triesen
Kanton
fl
Ort
Fürst-Johann-Strasse
Koordinaten
E 2758464, N 1221076
Höhe
475 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Botanische Reste, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
1000 m2
Datum Beginn
04 Juni 2018
Datum Ende
18 Oktober 2018
Datierungsmethoden
14C
Autor*in
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Publikationsjahr
2019
Epoche
Eisenzeit, (Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch, Bronzezeit
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik, Glas, Metall, Keramik (architektonisches Element), Stein (Werkzeug), Stein, organisches Material (Schmuck), organisches Material
Knochen
menschliche Skelette
Botanische Funde
Holz/Holzkohle, Andere
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