LK 1072, 699 800/262360. Höhe 461-467 m.
Datum der Grabung: 6.11.1995-9.2.1996
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 79, 1996, 269.
Geplante Notgrabung (Bauvorhaben). Grösse der Grabung ca. 750 m².
Töpferbezirk am Ostrand der Siedlung
Die 1995 begonnene Grabung wurde im Februar 1996 abgeschlossen. Neben den Resten zweier Töpferöfen zeigte sich in deren Umfeld eine recht dichte Konzentration von Gruben, Gräbchen und Pfostenlöchern unterschiedlichster Ausprägung. Die Lage und Anordnung der Befunde lässt dabei an zum Töpfergewerbe gehörende Einrichtungen denken. Bemerkenswert sind etwa Schlämmketten, gebildet aus Abfolgen von Gruben und Gräbchen sowie mindestens drei Brunnen, bzw. Zisternenschächte. Die auffällige Befunddichte dieser Strukturen, jedoch ohne Überlagerungen, könnte als Indiz auf eine kurze Lebensdauer der Einrichtungen gewertet werden.
Von den beiden Töpferöfen haben sich die ehemals in den gewachsenen Boden eingetieften Bereiche wie Bedienungsgrube und Einfeuerungskanal, Feuerkeller sowie Teile der Lochtenne erhalten. Bei Ofen 1 konnte zudem der Ansatz einer Kuppel beobachtet und dokumentiert werden. Beide sind Vertreter der Gruppe der stehenden Öfen, wie sie mittlerweile nicht nur aus Oberwinterthur, sondern auch aus zahlreichen Siedlungen, Vici und Gutshöfen bekannt geworden sind. Verschiedene Hinweise sprechen dafür, dass in Ofen 1 in oxidierender Umgebung, in Ofen 2 in reduzierender Umgebung gebrannt wurde.
In den in die Feuergrube verstürzten Schichten sowie in unmittelbarer Umgebung von Ofen 1 zeigte sich eine auffällige Häufung von Ausschusskeramik. Die geborgene Keramik erlaubt es das Gefässspektrum aus Ofen 1 zu rekonstruieren. Es erweitert das bislang aus Vitudurum bekannt gewordene Repertoire um weitere Formen: Neben auffällig ähnlichen Krügen verschiedener Grössen handelt es sich um Honigtöpfe, Schüsseln und Reibschüsseln sowie um kleine Schälchen der Form Drack 21. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass mindestens drei mehr oder weniger stark fehlgebrannte Reibschüsseln mit dem Stempel VEGIS(us) gekennzeichnet sind (Abb. 31).
Die Grabungsfläche Römerstrasse 210 befand sich nur etwa 20-30 m nördlich der in den Jahren 1991-1992 freigelegten Töpferöfen an der Dorfstrasse 7. Beide Fundstellen sind wohl als Teil eines grösseren(?) Töpferbezirks zu betrachten, wobei dessen ganze Ausdehnung vorläufig nicht umschrieben werden kann.
Archäologische Kleinfunde: Keramik
Proben: Holzkohle aus den Feuerkellern und den Bedienungsgruben der beiden Öfen
Datierung: archäologisch. 2. Hälfte des 1.Jh.
K A Z H, F. Hoek.
Winterthur ZH, Oberwinterthur, Römerstrasse 210
Das Original-PDF ansehen
Detail des Fundberichts
Gemeinde
Winterthur
Kanton
ZH
Ort
Oberwinterthur, Römerstrasse 210
Koordinaten
E 2699800, N 1262360
Höhe
461 m
Signatur Fundstelle Kanton
--
Signatur Ereignis Kanton
--
Neue Fundstelle
--
Probenentnahmen
--
Analysen
--
Institution
--
Datum der Fundmeldung
--
Oberfläche (m2)
750 m2
Datum Beginn
06 November 1995
Datum Ende
09 Februar 1996
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
--
Publikationsjahr
1997
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung, Handwerk/Gewerbe/Industrie (Keramikwerkstätte)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik
Knochen
--
Botanische Funde
--
×