LK 1073, 708 000/260 750, Höhe 544.50 m
Datum der Grabung: 24.3.-19.8.1998.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 81, 1998, 270.
Geplante Notgrabung (Grossüberbauung). Grösse der Grabung 1300 m².
Bronzezeit: Brandstellen, Gruben; Spätlatènezeit: Gräber; unbestimmte Zeitstellung: Pfostenlöcher, Gruben, Steinrollierung, Hausgrundriss.
In der zweiten Grabungskampagne wurden in der «Breiti» weitere bronze- und spätlatènezeitliche Strukturen freigelegt und dokumentiert, die auf der Hauptgrabungsfläche unmittelbar östlich an das letztjährige Untersuchungsgebiet anschliessen. Bronzezeitliche Befunde waren aber auch noch 120 m weiter nördlich sowie östlich, hangwärts, festzustellen. Das Vorhandensein von archäologischen Befunden auf einer Gesamtfläche von ca. 18000 m², die stets von derselben fundführenden Schicht überdeckt sind, liess sich weiter erhärten. Weitere Untersuchungen sind geplant.
Brandstellen: Kleinere und grössere langrechteckige, eine runde sowie eine 9 x 4 m messende Brandstelle erweitern die bereits bestehende formale Variabilität dieser Befundgattung in der Breiti. Erscheinungsbild und Stratigraphie bleiben jedoch stets gleich: die flachen, 10-20 cm tiefen Gruben sind brandgerötet und auf der Sohle mit einer zentimeterdicken Holzkohleschicht bedeckt, die ihrerseits mit einer dichten Stein- und Keramikpackung überdeckt ist. In drei Fällen wurden aus der Verfüllung immer wieder kalzinierte Knochen geborgen. Die Holzkohleschicht bestand jeweils aus längs oder quer zur Grubenachse ausgerichteten Ästen. Besonders die oberen Grubenränder sind stark brandgerötet, die Sohle dagegen deutlich schwächer. Daraus ist wohl auf einen Holzrost über der Grube zu schliessen, der durch den entstehenden Hohlraum beim Betrieb der Brandstelle einen Kamineffekt bewirkte. Es könnte sich bei diesen Befunden durchaus um Kremationsplätze handeln. Die wenigen typologisch ansprechbaren Funde datieren zumindest einige der Brandstellen in die Stufe BzD.
Spätlatènezeitliche Gräber: Rund 70 m von den beiden birnenförmigen Kindergräbern von 1997 entfernt kamen vier weitere spätlatènezeitliche Bestattungen zum Vorschein, die jeweils 4-8 m auseinander lagen. Die unscheinbaren, 10-20 cm tiefen Gruben runder Form wiesen einen Durchmesser von 30 cm auf (Abb. 13). In einem Fall war die Grabgrube birnenförmig; in ihr lag ein Kind bestattet. In den runden Gräbern sind nach ersten Aussagen der Anthropologin stets ein oder mehrere erwachsene Individuen vorhanden. Die humose, mit Holzkohlestückchen durchsetzte Verfüllung enthielt immer viel Leichenbrand, eine grosse Anzahl verbrannte Keramikfragmente von mehreren Gefässen sowie zerschmolzene Eisen- und Bronzefragmente. Datierende Beigaben sind eine Nauheimerfibel und ein verzierter Hohlblecharmring. Pfostenlöcher in und bei den Grabgruben belegen Grabmarkierungen.
Unbestimmte Zeitstellung: Mehrere gleichartige, mit Keilsteinen versehene Pfostengruben nördlich der Gräbergruppe lassen sich zu einem Hausgrundriss rekonstruieren. Eine prähistorische Datierung, entweder bronze- oder spätlatènezeitlich, ist nicht anzuzweifeln. Die archäologische Auswertung sowie C14-Datierungen werden darüber Aufschluss geben. Eine Steinrollierung unregelmässiger Form mitten in der Gräbergruppe könnte mit diesen in Zusammenhang stehen. Weitere, fundlose Gruben und Pfostenlöcher lassen sich z.Zt. nicht eindeutig zuordnen.
Probenentnahmen: Holzkohle, kalzinierte Knochen.
Naturwissenschaftliche Untersuchungen: C14-Datierungen (C14-Labor, Geographisches Institut der Universität Zürich), anthropologische Untersuchungen (E. Langenegger und A. Cueni), Holzartbestimmungen (W. Schoch, Labor für quartäre Hölzer). Datierungen: archäologisch; naturwissenschaftlich.
K A Z H, A. Mäder.
Elgg ZH , Breiti
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Elgg
Kanton
ZH
Ort
Breiti
Koordinaten
E 2708000, N 1260750
Höhe
544 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Knochen
Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
1300 m2
Datum Beginn
24 März 1998
Datum Ende
19 August 1998
Datierungsmethoden
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Autor*in
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Publikationsjahr
1999
Epoche
Eisenzeit, Zeitstellung unbekannt, Bronzezeit
Art der Fundstelle
Siedlung (Wohngebäude), Bestattung (Gräbergruppe, unbestimmt), Bestattung (Grab), Infrastruktur, unbekannt
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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