LK 1091, 2676096/1251630. Höhe 401 m.
Datum der Grabung: 13.7.-14.8.2015.
Neue Fundstelle.
Geplante Notgrabung (Abbruch einer alten Scheune für den Neubau des Gemeindehauses). Grösse der Grabung 195 m². Siedlung.
Das Bauvorhaben der Gemeinde Unterengstringen in einer archäologischen Zone löste im Jahr 2014 Sondierungen auf dem Gelände aus. Diese brachten überraschenderweise nicht die erwarteten mittelalterlichen Befunde (Kapelle und Gräber) zu Tage, sondern bronzezeitliche Funde.
In der Folge führte die Kantonsarchäologie Zürich im Sommer 2015 eine fünfwöchige Notgrabung durch. Nach dem Abbruch der Scheune wurde direkt auf das bekannte Niveau der bronzezeitlichen Schichten abgebaggert. Es zeigte sich schon bald, dass auf der ganzen Fläche mit archäologischen Strukturen und Funden zu rechnen war. Aufgrund der engen zeitlichen Vorgabe und der personellen Engpässe trug man Teile der Grabungsfläche mit dem Bagger ab, um weitere Befunde zu orten und sie anschliessend genauer untersuchen zu können.
Im nordöstlichen Teil der Grabungsfläche wurde eine kompakte Steinsetzung aus Bollen-, Bruch- und Hitzesteinen gefasst. Eine deutliche Ausdünnung markierte deren östliche und westliche Begrenzung. Nördlich und südlich verlief die Steinsetzung über die Grabungsgrenze hinaus, im südöstlichen Bereich wurde sie von einer Brandgrube durchschlagen.
Im westlichen Grabungsbereich wurde eine rundliche Anhäufung von hitzeversehrten Bollensteinen mit Holzkohlefragmenten entdeckt, möglicherweise eine Feuerstelle. Eine Besonderheit stellte eine mit Hitzesteinen und Keramikscherben verfüllte Grube dar, die rings um einen Findling aus rötlichem Verrucanogestein angelegt worden war. Sie umfasste den ganzen Stein, reichte aber nicht tiefer.
In der Mitte der Grabungsfläche untersuchten wir wegen grösserer Keramikfragmente eine kleinere Fläche im Handabtrag und legten dabei eine Keramikpflästerung frei. Ein weiterer Baggerabtrag in die tieferliegenden, sterilen Schichten ergab einige eingetiefte Gruben und einzelne Pfostenlöcher.
Befunde und Funde belegen eine mehrphasige bronzezeitliche Landsiedlung. C14-Datierungen einzelner Befunde weisen ins Hochmittelalter, wenige Funde ins Mittelalter und in die Frühe Neuzeit.
Archäologische Funde: Rollenkopfnadel (Abb. 9), Keramik, Silex, Webgewichtfragment, Knochen, Hüttenlehm, Rechenpfennig, neuzeitliche Münzen.
Probenentnahmen: C14; Gesteinsprobe Findling.
Datierung: archäologisch. Mittlere und späte Bronzezeit; Mittelalter; Neuzeit.
KA ZH, A. Kienbolz.
Unterengstringen ZH , Alte Schulbausstrasse 13
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Unterengstringen
Kanton
ZH
Ort
Alte Schulbausstrasse 13
Koordinaten
E 2676096, N 1251630
Höhe
401 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
Ja
Probenentnahmen
Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
195 m2
Datum Beginn
13 Juli 2015
Datum Ende
14 August 2015
Datierungsmethoden
14C, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2016
Epoche
Bronzezeit, (Frühe) Neuzeit, Zeitgenössisch, Mittelalter
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Metall (Schmuck), Keramik, Stein (Werkzeug), organisches Material (Kleidungsbestandteil), Metall (Münze(n)/Medaillen)
Knochen
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Botanische Funde
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