LK 1092, 2690828/1247531. Höhe 446 m.
Datum der Grabung: 5.12.2016-2.6.2017.
Neue Fundstelle.
Bibliografie zur Fundstelle: Kurzberichte Archäologische Projekte 2015, 7: www.archaeologie.zh.ch >Publikationen >Kurzberichte archäologische Projekte 2015.
Geplante Notgrabung (Bau Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage). Größe der Grabung 3800 m².
Siedlung.
Im Hinblick auf die geplante Überbauung eines rund 5000 m² großen Areals nordöstlich des Dorfkerns führte die Kantonsarchäologie Zürich im Herbst 2015 Sondierungen durch. Die dabei angetroffenen bronzezeitlichen Befunde und Funde lösten eine Ausgrabung aus, die von Dezember 2016 bis Anfang Juni 2017 dauerte. Im Umkreis von 100 m zum neu entdeckten Siedlungsplatz sind schon sieben bronzezeitliche Fundstellen bekannt. Bei den nun freigelegten Befunden handelt es sich um 17 Brandgruben, 12 Steinplanien, 11 Feuerstellen, knapp 200 Pfostenstellungen und weitere Einzelbefunde. Der Großteil der Brandgruben weist dieselbe NE-SW-Ausrichtung auf (oder aber NW-SE). Häufig sind die Gruben mit einer Holzkohleschicht auf der Grubensohle und einer darauf liegenden Hitzesteinschicht aufgefüllt. Daneben wurden sechs Brandgruben mit etwas abweichenden Verfüllungen ausgegraben, z.B. Gruben mit mehreren Holzkohle- oder Hitzesteinschichten und solche, bei denen entsprechende Straten (teilweise) fehlen oder bei welchen das Hitzesteinpaket über den Grubenrand hinweg neben der Grube weiterläuft.
Insbesondere aus den Steinplanien wurde eine große Menge an Gefäßkeramik geborgen, zudem recht viele Buntmetallobjekte bzw. -fragmente und Tierknochen. Seltener waren dagegen Steinartefakte (z. B. Beil, Klopfstein) und Webgewichtfragmente. Erwähnenswert sind zahlreiche Buntmetallobjekte, u. a. eine Ahle mit erhaltenem Knochengriff (Abb. 8), eine Nadel mit flach gewölbtem Kopf und Strichverzierung am Schaft, ein Radanhänger mit Nabe und sechs Speichen, fünf Pfeilspitzen und eine Pinzette, zudem eine fragmentierte Gussform aus Sandstein und drei nur in Bruchstücken erhaltene Bernsteinperlen.
Neben Resten aus der Bronzezeit wurden solche aus jüngeren Epochen nachgewiesen: Ein mittelalterliches Grubenhaus, ein Straßenkoffer und eine Steinschicht/Pflästerung, die vermutlich ebenfalls mittelalterlich datiert sind. Zudem fassten wir einen Mauerzug, der zu einem Gebäude gehörte, das nach Ausweis der keramischen Funde im ausgehenden 18. Jh. aufgelassen wurde.
Archäologische Funde: Buntmetall, Eisen, Silex, Felsgestein, Keramik, Glas.
Faunistisches Material: ca. 28 kg Tierknochen, noch unbestimmt.
Probenentnahmen: Holzkohle, Sedimente, botanische Proben.
Datierung: archäologisch. Mittel- und Spätbronzezeit; Mittelalter; ausgehendes 18. Jh.
KA ZH, M. Camichel.
Fällanden ZH, Talgartenstrasse
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Fällanden
Kanton
ZH
Ort
Talgartenstrasse
Koordinaten
E 2690828, N 1247531
Höhe
446 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
Ja
Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Botanische Reste, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
3800 m2
Datum Beginn
05 Dezember 2016
Datum Ende
02 Juni 2017
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2018
Epoche
Bronzezeit, Mittelalter
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Metall, Metall (Werkzeug), Stein (Werkzeug), Stein, Keramik, Glas
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
Holz/Holzkohle, Andere
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