LK 1072, 699 330/262 640. Höhe 458 m.
Datum der Grabung: 14.-16./21./29.8.2006.
Datum der Fundmeldung: 14.8.2006.
Bekannte Fundstelle.
Ungeplante Notgrabung (Hausumbau). Größe der Grabung ca. 80 m². Römischer Vicus.
Auf Umwegen erfuhr die Kantonsarchäologie Zürich vom Bauvorhaben im Erdgeschoss der Liegenschaft Untere Hohlgasse 21. Obwohl in den letzten Jahren im Bereich der Unteren und Oberen Hohlgasse bereits ein paar kleinere Untersuchungen durchgeführt wurden, handelte es sich immer nur um sehr kleine Ausschnitte oder Flächen, die noch kein zusammenhängendes Bild dieses relativ steil zur Eulach abfallenden Randbereichs des römischen Vicus ergaben und viele Fragen offen lassen.
Über dem geologischen Boden waren noch zwei römische Schichten erhalten (Schichten 8 und 16). Weitere Straten dürften durch neuzeitliche Eingriffe abgetragen worden sein. Zuoberst lag eine braune, humose Strate (Schicht 8). Vom darunter liegenden gelbbraun gefleckten Lehmboden 16 aus wurden zwei Gruben abgetieft: Die Masse der einen (Grube 10) konnten nicht gefasst werden. Die zweite (Grube 11) dürfte ursprünglich wohl einen annähernd quadratischen Grundriss (Dm. ca. 1 m) gehabt haben. Ihre Grubensohle zu erreichen, war jedoch nicht möglich. Im oberen Teil ihrer Verfüllung lag dicht an dicht eine große Menge an Keramik (1. Hälfte 2. Jh.). Neben einigen wenigen kleinfragmentierten Scherben fanden sich vor allem Krüge, Amphoren und Reibschüsseln, welche sich z.T. zu fast vollständigen Gefäßen ergänzen ließen. Vor allem die Krüge zeigten oft Spannungsrisse in den Böden. Die Oberfläche war teilweise stark erodiert und die Überzüge blätterten ab. Dies verdeutlicht, dass die Gefäße großer Hitze ausgesetzt waren. Möglicherweise handelt es sich um Töpfereiabfall. Die nächstgelegenen bekannten Töpferöfen wurden in ca. 120 m Entfernung an der Dorfstraße 7 entdeckt.
Eine gelbe Lehmschicht (Schicht 7) mit darauf liegender Brandschicht (Schicht 6) - wahrscheinlich von einem Brandereignis im 17./18. Jh. - überlagerte die römischen Befunde. Im frontseitigen Raum des Wohnhauses lagen direkt unter dem modernen Betonboden in den Boden eingelassene Holzkästen (ca. 0,9 × 2,2 m) wohl Jauchegruben, die außen mit einer bis zu 20 cm mächtigen Lehmwandung abgedichtet waren. Nach Ausweis des Fundmaterials aus den Verfüllungen sind sie nicht viel älter als 50-100 Jahre.
Faunistisches Material: Knochen.
Sonstiges: Keramik, Baukeramik, Metall, Schlacke, Glas.
Datierung: archäologisch. 2. Hälfte 2. Jh.; 17./18. Jh.?; 19./20. Jh.
KA ZH, M. Roth.
Winterthur ZH, Oberwinterthur, Untere Hohlgasse 21
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Winterthur
Kanton
ZH
Ort
Oberwinterthur, Untere Hohlgasse 21
Koordinaten
E 2699330, N 1262640
Höhe
458 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
14 August 2016
Oberfläche (m2)
80 m2
Datum Beginn
14 August 2006
Datum Ende
29 August 2006
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2007
Epoche
Römisches Reich, Mittelalter
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik, Keramik (architektonisches Element), Metall, Glas
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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