LK 1134, 725 415/221 575. Höhe 427 m. Datum der Baubegleitung: sporadisch vom 8.7. bis zum 3.10.2008. Bibliografie zur Fundstelle: C. und M.P. Schindler, Eine Landschaft entsteht - Was geschah nach dem Abschmelzen der Gletscher zwischen Walensee und oberer Linthebene? Terra plana 2005, 2, 1-5; JbAS 91, 2008, 235. Geplante Baubegleitung (Leitungsbau). Grösse ca. 100 m². Siedlung.
Da der Vortrieb der Leitungsrohre für den neuen Regenwasserkanal nicht den gewünschten Erfolg hatte, wurde ein Stück des Leitungstrassees im Bereich der Höfenstrasse geöffnet. Obwohl die Bauleitung die KA SG darüber bewusst nicht informiert hatte, war die KA SG zur Stelle. Der geöffnete Leitungsgraben führte von der Aussenkante der noch rund 2 m hoch erhaltenen Stadtmauer durch den gesamten, 12 m breiten Stadtgraben bis zur Grabengegenmauer. Die Stadtmauer steckte rund 1.2 m tief in einer Berme von ca. 3.5 m Breite (OK 425.50 m ü.M.). Danach sank die Sohle des Grabens auf ca. 424.80 m ü.M. ab.
Auf der Grabensohle lag eine dünne Schicht mit spärlichen Funden (Knochen), darauf lagen Holzkohlenester und Mörtelgrus als Zeugen der Zerstörung von 1388, darüber folgte die moderne humos-steinige Einfüllung. Es gab keine Hinweise auf Feuchtbodenerhaltung; der anstehende Kies verhindert wohl länger stehendes Wasser. Die Grabengegenmauer war durch den Leitungsgraben und die Zerstörungen von 1388 stark beschädigt. Lediglich im NW-Profil konnte sie noch mit einer Höhe von 1.8 m dokumentiert werden. Sie war einhäuptig gegen die Grabenwand gestellt. Die Fundamentierung liess sich nicht abschliessend untersuchen, da der Leitungsgraben nicht genügend tief hinab reichte. Dennoch schien es, dass die Mauer ohne ein tiefgreifendes Fundament mehr oder weniger direkt auf die Grabensohle aufgesetzt war.
Der ehemalige Stadtgraben liegt im Bereich mächtiger Bachaufschüttungen. Weiter nördlich im Bereich der Wismetstrasse reicht der darunter liegende Murgangschutt mit grossen Nagelfluhbrocken und Baumstämmen bis knapp unter die Oberfläche (ca. 427 m ü.M.). Dendroproben zeigen, dass es sich um den grossen Murgang von ca. 2200 v. Chr. handelt, der den Ausfluss des Walensees nach Süden drängte und damit eine optimale Siedlungsfläche (spätrömisches Kastell, mittelalterliche Stadt) schuf.
Probenentnahmen: Holzproben (Dendrosuisse, M. Schmidhalter). Datierung: archäologisch; dendrochronologisch. 13./14. Jh. (vor 1388). KA SG, V. Homberger, R. Ackermann, R. Steinhauser und M.P. Schindler.
Weesen SG, Höfenstrasse/Wismetstrasse, Regenwasserkanal
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Weesen
Kanton
SG
Ort
Höfenstrasse/Wismetstrasse, Regenwasserkanal
Koordinaten
E 2725415, N 1221575
Höhe
427 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle
Analysen
Dendrochronologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
100 m2
Datum Beginn
08 Juli 2008
Datum Ende
03 Oktober 2008
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2009
Epoche
Mittelalter
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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