LK 1067, 2608660 / 1261230. Höhe 304 m. Datum der Grabung: März 2016. Bibliografie zur Fundstelle: Archäologie Baselland, Jahresbericht 2013, 48-53; JbAS 97, 2014, 269f. Geplante Notgrabung (Bau eines Mehrfamilienhauses). Größe der Grabung 350 m². Siedlung.
Ausgrabungen in der benachbarten Parzelle hatten im Jahr 2013 Siedlungsbefunde des 7.-12. Jh. ergeben (JbAS 97, 2014, 269f.). Im Zuge der Untersuchungen von 2016 wurden zwei rechtwinklig zueinander stehende Gräben erfasst, die wohl eine Parzellierung des Geländes anzeigen. Entlang der Oberwilerstrasse belegen Balkengräben, Pfostengruben und eine kiesige Planie die Bebauung entlang des damals schon bestehenden Verkehrswegs. Im zugehörigen Hinterhofbereich kam eine rund 5 x 7 m große rundliche Mulde zum Vorschein, die mit einem tonigen, mit Siedlungsabfällen durchsetzten Sediment verfüllt war. Sie ist wohl als verlandeter Weiher oder zumindest als sumpfiges Areal zu interpretieren. Am Rand dieser Struktur wurden ortsfremde Kalksteine deponiert, wahrscheinlich um den tiefen Grund zu stabilisieren. Pfostengruben deuten zudem auf kleinere Holzbauten sowie Zäune im Hinterhofbereich hin. Das Fundmaterial umfasst neben dem üblichen Siedlungsabfall auffallend viele Tierknochen, aber auch Schlacken und zahlreiche römische Ziegelfragmente. Bemerkenswert sind einige gut handtellergroße, grob zurechtgeschlagene Rondellen aus Sandstein und römischer Baukeramik, die zum Teil abgeschrägte Kanten aufweisen. Ihr Verwendungszweck ist unklar. Gemäß einer ersten Sichtung gehört das Spektrum hauptsächlich ins 12./13. Jh. Bemerkenswert sind Fragmente von Töpfen mit Leistenrändern, die als jüngste Funde ins mittlere 14. Jh. datieren. Die Aufgabe des Siedlungsareals liegt demnach um die Zeit des Erdbebens von Basel 1356. Ein eigentlicher Zerstörungshorizont war indes nicht auszumachen, und der Rückgang der Siedlungsaktivität scheint nach den Funden zu schließen bereits etwas früher eingesetzt zu haben.
Archäologische Funde: Gefäßkeramik, Metall, Glas, römische Ziegelfragmente, Schlacken. Faunistisches Material: Tierknochen, unbearbeitet. Probenentnahmen: Erdproben, C14, unbearbeitet. Datierung: archäologisch. 12.-14. Jh. Archäologie Baselland, R. Marti und J. von Wartburg.
Therwil BL, Oberwilerstrasse 35
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Therwil
Kanton
BL
Ort
Oberwilerstrasse 35
Koordinaten
E 2608660, N 1261230
Höhe
304 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
350 m2
Datum Beginn
März 2016
Datum Ende
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Datierungsmethoden
14C, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2017
Epoche
Mittelalter, Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik, Metall, Glas
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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