LK 1129, ca. 650 700/224 900. Höhe ca. 497 m.
Datum der Grabung: November 2001-März 2002.
Neue Fundstelle.
Bibliographie zur Fundstelle: JbHGL 20, 2002, 226.
Geplante Notgrabung (Hausbauprojekt). Grösse der Grabung ca. 1000 m².
Siedlung.
In der St. Georgsstrasse 2 ging es darum, die Beziehungen der römischen Siedlung zum Flusslauf der Sure zu untersuchen. In der Stadt Sursee ist der grösste Teil der Flussufer verbaut, sodass sich hier vielleicht eine der letzten Möglichkeiten bot, Erkenntnisse über die Nutzung des Flusses in römischer Zeit zu gewinnen.
Bereits nach wenigen Grabungstagen stellte sich heraus, dass vor allem in flussnahen Bereichen des Grabungsareals die römischen Schichten ab etwa 1 m Tiefe zum Teil recht gut, im westlich gelegenen Teil der Grabungsfläche hingegen ungleich schlechter erhalten waren. Unter neuzeitlichen Auffüllschichten wurde bald der anstehende Untergrund erreicht. Darin eingetieft waren in einigen Bereichen die Reste von Balkengräben und Pfostenlöchern festzustellen. Die anhand dieser Befunde zu rekonstruierenden Gebäude sind wohl eher dem auf der Käppelimatt ergrabenen Siedlungsteil als dem Uferquartier zuzuordnen. Im Ostbereich der untersuchten Fläche haben sich unter einer leichten Geländekante, welche dem Anschein nach ein maximales Überflutungsniveau angibt, verschiedene vom Menschen wie auch vom Wasser abgelagerte Schichten erhalten. Die Interpretation der Befunde im unmittelbaren Uferbereich war wegen den unterschiedlichen und sich immer wieder ändernden Ablagerungsbedingungen recht kompliziert. Definitive Aussagen lassen sich erst nach der wissenschaftlichen Auswertung machen.
Eine massive Steinpackung von etwa 11 m Breite und einer ergrabenen Länge von ca. 45 m lag etwa auf derselben Höhe wie die eben erwähnte Geländekante. Sie ist als Uferbefestigung zu interpretieren, die das westliche Flussufer einigermassen trocken und nutzbar machte. Wenn auch archäologisch nicht belegt, so ist es doch naheliegend anzunehmen, dass diese künstlich geschaffene, trockene Oberfläche am Flussufer zum Be- oder Entladen von Schiffen oder Flössen benutzt wurde. Unter der Steinpackung lagen weitere festgetrampelte Oberflächen aus der Römerzeit, in die teilweise mittelgrosse Steine eingebracht worden waren. Letztere belegen eine mehrfache Nutzung der Uferzone. Neben vielen Funden wurden in diesen Schichten zahlreiche Holzpfosten und Staketen festgestellt. Überreste von verschiedenen Gruben, die mit Holz ausgekleidet waren oder an ihren Innenseiten leichte Flechtwerkwände aufwiesen, ergänzten das Befundspektrum. Für die zeitliche Einordnung der auf der Grabung beobachteten Siedlungsreste gibt es erst wenige Hinweise. In einer Überschwemmungsschicht fand sich eine grosse Anzahl von Holzschindeln, die gemäss den Ergebnissen der dendrochronologischen Analyse in der 1. Hälfte des 3. Jh. n. Chr. produziert worden waren. Weitere Pfosten und liegende Hölzer wurden geborgen, sind jedoch noch nicht untersucht.
Probenentnahmen: archäobotanische Proben entnommen, jedoch noch nicht analysiert.
Datierung: dendrochronologisch, archäologisch.
K A L U, H. Fetz.
Sursee LU, St. Georgstrasse 2
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Sursee
Kanton
LU
Ort
St. Georgstrasse 2
Koordinaten
E 2650700, N 1224900
Höhe
497 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
Ja
Probenentnahmen
Botanische Reste
Analysen
Dendrochronologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
1000 m2
Datum Beginn
01 November 2001
Datum Ende
31 März 2002
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2003
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
Andere
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