LK 1256, 769 241/153 249. Höhe 1850 m.
Datum der Grabung: 2.-28.6.2014.
Bibliografie zur Fundstelle: R. Turck/Ph. Della Casa/L. Naef, Prehistoric copper pyrotechnology in the south-eastern Swiss Alps: an overview on previous and current research. In: J. Bullinger/P. Crotti/C. Huguenin (éds.) De l'âge du fer à l'usage du verre. Melanges offerts à Gilbert Kaenel, dit «Auguste», à l'occasion de son 65ème anniversaire. CAR 151, 249-257. Lausanne; JbAS 97, 2014, 220.
Forschungs- und Lehrgrabung.
Grösse der Grabung ca. 35 m².
Die im Jahre 2013 begonnenen Ausgrabungsarbeiten am ersten prähistorischen Verhüttungsofen im Oberhalbstein (JbAS 97, 2014, 220) wurden unter der Leitung von R. Turck 2014 fortgesetzt. Im Zentrum der vierwöchigen Feldarbeiten standen letzte Abklärungen zum baulichen Kontext des Verhüttungsofens sowie die Untersuchung der prähistorischen Arbeitsfläche zwischen der bereits angeschnittenen Schlackenhalde und dem Ofen. Zudem sollten weitere Befunde zur prähistorischen chaîne opératoire der Kupferverhüttung ermittelt werden.
Im Inneren des Ofens wurden neben einem steingesetzten Boden und einer darauf liegenden, kompakten Schlackenschicht ein bis zwei weitere Nutzungsphasen festgestellt. An der östlichen Seitenwand war eine rund 10 auf 15 cm grosse und durch Hitze verfestigte Lehmauskleidung der Innenwände erhalten. Vor der Rückwand befanden sich verstürzte Platten der westlichen Seitenwand. Unmittelbar vor der westlichen Seitenwand wurde ein für dendrochronologische Analysen geeignetes Holzkohlefragment aus einer aus dem Ofeninneren in die Fläche laufenden, stark holzkohlehaltigen Schicht geborgen.
In einer L-förmigen Sondage von 3,6 x 2,5 m (Nord-Süd) bzw. 2,5 x 2,0 m (Ost-West) wurde der Zwischenraum von Halde und Ofen untersucht: Nach einer Hanggeröllschicht kam eine Arbeitsfläche zum Vorschein, auf der etliche verbrannte, kleine Steine sowie Quarzitbrocken lagen. Zu erwähnen sind ferner zwei mit kompakter Holzkohle verfüllte Gruben, von denen eine mit Steinen ausgekleidet war. Im westlichen Bereich waren einige «Lehmbrocken» anzutreffen. Insbesondere im unmittelbar südlich an den Ofen angrenzenden Gebiet fielen etliche Tondüsenfragmente auf. Zwei mit Keilsteinen versehene Pfostenlöcher im Norden und im Westen des Ofens lassen auf bauliche Konstruktionen im Umfeld des Ofens schliessen. Die nördlichen und östlichen Grenzen der Schlackenhalde wurden erfasst: Der Abstand von Ofen und Halde beträgt rund 2,5 m. Wir deuten die hier untersuchte Freifläche vorläufig als Arbeitsfläche im Kontext des Verhüttungsprozesses. Nordöstlich des Ofens wurde eine 12 x 2 m grosse Sondage angelegt. Schachbrettartig wurden sieben 2 x 1 m grosse Flächen geöffnet, um weitere archäologische Belege für die lokale chaîne opératoire zu sichern. In der gesamten, in Richtung Norden stark ansteigenden Fläche wurde unter dem Hangschutt eine holzkohlehaltige, mit Schlacken und verschieden grossen, durch Hitzeeinwirkung überprägten Steinen durchsetzte Schicht freigelegt. Gegen Grabungsende wurde an der nördlichsten Stelle eine rund 60-70 cm mächtige, stark holzkohlehaltige Struktur angeschnitten, in der ebenfalls sehr grosse Steine und eine Steinplatte mit Hitzespuren lagen. Nach Ausweis der grossflächig anzutreffenden Befunde in diesem Suchschnitt ist das Areal der prähistorischen Kupferverhüttung deutlich grösser als das Ensemble von Halde und Ofen suggerieren. Der unklare Befund wird in einer weiteren Kampagne weiter untersucht. Ebenso wird es Ziel der folgenden Forschungen sein, weitere und wenn möglich eindeutige Bestandteile der Metallurgiekette (Röstbetten, Pochstellen usw.) zu lokalisieren.
Archäologische Funde: Schlacken, Tondüsenfragmente, Holzkohlefragmente, verbrannter Lehm, Mörtel, Quarzitbrocken.
Probenentnahmen: Holzkohle, Schlacken, Bodenproben (Ofeninneres), Mörtel, gebrannter Lehm.
Datierung: dendrochronologisch. 7. Jh. v. Chr.
Universität Zürich, Institut für Archäologie, Fachbereich Prähistorische Archäologie, R. Turck und Ph. Della Casa; AD GR, Th. Reitmaier; Universität Heidelberg, Zentrum für Altertumswissenschaften, Seminar für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie, D. Kopp.
Marmorera GR, Ried südlich Gruba I
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Surses (Ehemalige Gemeinde: Marmorera)
Kanton
GR
Ort
Ried südlich Gruba I
Koordinaten
E 2769241, N 1153249
Höhe
1850 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
Dendrochronologie
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
35 m2
Datum Beginn
02 Juni 2014
Datum Ende
28 Juni 2014
Datierungsmethoden
Dendrochronologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2015
Epoche
Eisenzeit
Art der Fundstelle
Rohstoffgewinnung, -verarbeitung ((Hoch-)Ofen)
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
organisches Material, Stein
Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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