LK 1256, 2769910/1151277. Höhe 1947 m.
Datum der Grabung: 17.-24.6.2015.
Bibliografie zur Fundstelle: A. Schaer, Untersuchungen zum prähistorischen Bergbau im Oberhalbstein (Kanton Graubünden). JbSGUF 86, 2003, 7-54; JbAS 98, 2015, 194f.
Forschungs- und Lehrgrabung.
Grösse der Sondage 5 m².
Während der Prospektionskampagne, die bereits im Juni 2014 stattgefunden hatte, waren in der Fundstelle Alp Natons im Verlauf des Wanderwegs zwischen zwei oberflächlich sichtbaren Schlackenhalden (Nr. 51/52 bei Schaer 2003, 42; JbAS 98, 2015, 195) Steine mit Brandrötung entdeckt worden. Um die potentielle Befundsituation abzuklären, wurde 2015 eine 2 x 2 m grosse Sondage angelegt und im Laufe der Arbeiten in Richtung Norden um 50 cm erweitert. Schon wenige Zentimeter unter der Grasnarbe kamen zwei parallel Nord-Süd verlaufende einlagige Steinreihen mit weiteren rötlichen Hitzespuren zu Tage. Die Steine hatten eine maximale Breite von 30 cm. Der Abstand zwischen den Reihen beträgt ca. 70 cm. Durch einen sekundär rechtwinkelig eingesetzten Stein, der mitsamt den erwähnten Brandspuren bereits an der Oberfläche sichtbar war, wird der Innenraum der freigelegten Fläche zwischen den Steinreihen in einen grossen nördlichen und einen kleinen südlichen Bereich im Verhältnis 4:1 eingeteilt. Der eingesetzte Stein erinnert an eine (Ofen-)Rückwand wie sie in Gruba (JbAS 97, 2014, 220) dokumentiert worden war und kann sicher als eine Art Arbeitsraumteilung gedeutet werden. Im Inneren der Konstruktion waren zahlreiche Steine sekundär verstürzt; sie wurden entnommen. Eine Zugehörigkeit zur einstigen Konstruktion ist zu vermuten. Ebenso liegen brandgerötete Schlacken, zum Teil in Konzentrationen, in der Fläche. Teile der Seitenwände waren mit Lehm verstrichen, der hitzebedingt in rötlichen Varianten zum Teil noch in situ anhaftet. Zudem zeichnete sich ein Lehmboden ab. An Fundmaterial wurden Holzkohlen, Schlacken und gebrannter Lehm geborgen und für eine weiterführende Untersuchung (Dendro usw.) beprobt. Der Befund wurde verfüllt, abgedeckt und vor weiteren Schäden durch die Begehung des Wanderweges geschützt. Ähnlichen Befunde aus dem Nordtiroler Inntal (Schwaz-Brixlegg, Mauk A; Jochberg) erlauben es, den primären Befund als Röstbett für Erze zu interpretieren. Der sekundäre Einbau des Raumteilers kann als Hinweis auf eine zweite pyrotechnische Nutzungsphase gelten.
Archäologische Funde: Schlacken, Holzkohlefragmente, gebrannter Lehm.
Probenentnahmen: Holzkohle, Schlacken, gebrannter Lehm.
Datierung: archäologisch.
Universität Zürich, Institut für Archäologie, Fachbereich Prähistorische Archäologie, R. Turck und Ph. Della Casa; AD GR, M. Seifert und Th. Reitmaier.
Marmorera GR, Alp Natons
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Surses (Ehemalige Gemeinde: Marmorera)
Kanton
GR
Ort
Alp Natons
Koordinaten
E 2769910, N 1151277
Höhe
1947 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
5 m2
Datum Beginn
17 Juni 2015
Datum Ende
24 Juni 2015
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2016
Epoche
Eisenzeit
Art der Fundstelle
Bestattung (Grab)
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
organisches Material
Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle
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