LK 1131, 679 550/226 650. Höhe 416 m.
Datum der Grabung: 3.1.-29.2.2000.
Datum der Sondierung: 18.1.2000.
Bibliographie zur Fundstelle: JbSGUF 83, 2000, 213.215; St. Hochuli/B. Röder, Bronzezeitliches Strandgut mit rätselhaften Holzobjekten aus Steinhausen ZG. AS 24, 1, 2001, 2-13.
Ungeplante Rettungsgrabung (Bauprojekt). Größe der Grabung: 5000 m².
Strandgut.

Archäologische Vorabklärungen führten im Sommer 1999 in Steinhausen ZG zur Entdeckung Tausender von Hölzern. Die durch das Grundwasser erhaltenen Funde stammen aus zwei Schichten. Die obere datiert in die Zeit zwischen 970 und 950 v. Chr. (Spätbronzezeit), die untere scheint rund 200 bis 500 Jahre älter zu sein (Mittel- oder beginnende Spätbronzezeit).
Neben vielen unbearbeiteten Hölzern wurden knapp 2400 Bauhölzer geborgen. Trotz der großen Zahl der Konstruktionshölzer scheint es sich bei den Funden aber nicht um die Überreste einer Seeufersiedlung, sondern um Strandgut zu handeln. Etliche Gegenstände scheinen von Wasserfahrzeugen zu stammen. Zudem sind rund 65 Paddel und paddelartige Objekte zum Vorschein gekommen. Besonders erwähnenswert ist ein großer trapezförmiger Holzrahmen von 13-16 m Länge, der zweite nach jenem, der 1999 freigelegt wurde (s. JbSGUF 83, 2000). Die Funktion dieser Konstruktionen bleibt rätselhaft (Arbeitsplattform, Uferverbauung, Fischfanganlage?).
Die Bedeutung der Funde liegt in der großen Menge der aufgefundenen Objekte und in der Seltenheit gewisser Gegenstände. Zu verschiedenen Funden sind in Mitteleuropa keine vergleichbaren Stücke bekannt.
Da auf der unmittelbar westlich anschließenden Parzelle 980 ebenfalls ein Neubau geplant war («Keltenhof»), führte die Kantonsarchäologen hier Baggersondierungen durch. Dabei stieß man in einigen Schnitten ebenfalls auf die bronzezeitliche Schicht, die aber so tief lag, dass sie durch die Bauarbeiten nicht tangiert wird.

Probenentnahmen: Dendrochronologie (BfA Zürich, T. Sormaz); C14-Analysen (Leibniz-Labor für Altersbestimmung und Isotopenforschung, Kiel, Deutschland); Botanische Proben (Botanisches Institut der Universität Basel, St. Jacomet); Sedimentologie (Ph. Rentzel, Basel; M. Magny, Université de Franche-Comté, Besançon).
Konservierung: Konservierungslabor Potthast und Riens, Konstanz.
Datierung: archäologisch und C14. Mittlere und späte Bronzezeit.
KA ZG, B. Eberschweiler, St. Hochuli, P. Moser, J. Weiss.