LK 1134, 725 480/221 500. Höhe 425-427 m.
Datum der Grabung: 10.-18.3.2003.
Bibliografie zur Fundstelle: M.P. Schindler, Mittelalter 6, 2001 1,19-25.
Geplante Sondierung (künftige Überbauung). Fläche der Sondagen: ca. 220 m².
Siedlung.

Alt-Weesen, eine der zwölf mittelalterlichen Städte im Kanton St. Gallen, ging nach der Schlacht bei Näfels 1388 in Flammen auf. Die unbefestigte Nachfolgesiedlung entstand neu beim Kloster Widen. Das Areal von Alt-Weesen wurde nicht mehr besiedelt. Erst im 19. Jh. änderte sich dies; heute ist das ganze Gebiet mit Ausnahme der Parzelle 244 überbaut. Ausgrabungen erfolgten 1978, 1988 und 1993/1994. Chronischer Mangel an Finanzen und Personal führten dazu, dass diese nie über Stadium und Niveau von Notbergungen hinauskamen.
Außergewöhnlich ist die markante, viele Funde enthaltende Zerstörungsschicht, die praktisch im ganzen Bereich der alten Stadt anzutreffen ist.
Im Jahre 2000 wurde die einzige noch nicht überbaute Parzelle im Bereich der alten Stadt geophysikalisch durch J. Leckebusch (KA ZH) prospektiert. Die Resultate bedingten weitere Abklärungen durch Sondierungen. Zwei Baggerschnitte zeigten 2003, dass der Großteil des Areals mit einer dicken modernen Auffüllschicht bedeckt ist. Darunter kamen zahlreiche mittelalterliche Mauerreste zum Vorschein, die teilweise nur noch wenige Steinlagen hoch erhalten sind. Es lassen sich An- und Umbauten nachweisen. Auf die Ausgrabung der Gebäudeinneren wurde aus Kostengründen verzichtet, es darf aber mit fundreichem Inhalt gerechnet werden. Mit diesen Grundlagen lässt sich nun eine künftige Ausgrabung genauer planen. Gemeinde Weesen und KA SG teilten sich die Kosten.

Faunistisches Material: Wenig Tierknochen, unbearbeitet.
Sonstiges: wenig mittelalterliche Keramik.
Datierung: archäologisch; historisch. Vor 1388.