LK 1075, 746 300/254 360. Höhe 675 m.
Datum der Grabung: 23.-29.11., 10.-14.12.2001; 9.-10.4., 25.-27.6., 9.7. und 22.-29.10.2002.
Bibliographie zur Fundstelle: E. Poeschel, Die Kunstdenkmäler des Kantons St. Gallen. III, Die Stadt St. Gallen. Zweiter Teil, Das Stift, bes. 90-92. Basel 1960.
Geplante Prospektion und Notgrabung (Bau einer Hydrantenleitung).
Grösse der Grabung ca. 30 m².
Ehemaliges Kloster.
Aus Sicherheitsgründen müssen im Stiftsbezirk St. Gallen (UNESCO-Weltkulturerbe) die alten Unterflur- durch Oberflurhydranten ersetzt werden. Soweit möglich, werden die neuen Hydranten in schon gestörte Bereiche gesetzt. Zur besseren Planung der längeren Neubaustrecke und künftiger Bodeneingriffe wurde der gesamte Stiftsbezirk im Sommer mittels Georadar prospektiert. Dabei zeichneten sich unter dem Klosterhof östlich der Kathedrale zahlreiche Mauerreste ab. Ebenso wurde westlich des Stiftsbibliotheksflügels eine längere Mauer festgestellt. Ende Oktober begann der Aushub des neuen Leitungsgrabens (Tiefe 1.5 m) zwischen dem Nordflügel des Regierungsgebäudes und der Platzmitte. Dabei wurden die Mauern von mindestens zwei Gebäuden angeschnitten: Ein Mauerwinkel nahe am Nordflügel sowie zwei parallel laufende Mauern. Die östliche wies einen Kellereingang und ebenfalls eine Ecke auf, die westliche lässt sich mit einer mittels Georadar festgestellten Mauer verbinden. Die Lage und die Ausdehnung dieses Gebäudes bzw. Gebäudekomplexes spricht dafür, dass es sich um die 1775 abgebrochene alte Pfalz handelt. Beim anderen Gebäude könnte es sich um die Weinschenke handeln.
Die westliche der parallel laufenden Mauern schnitt etwa in Platzmitte eine ältere Kulturschicht sowie eine Deponie von verbranntem und unverbranntem Lehm, die Becherkachelfragmente (13. Jh.) und Ofenreste enthielt. Die Mauern waren durch eine mächtige Abbruchschicht überdeckt, auf deren Oberkante gemauerte Abwasserkanäle verliefen. Diese waren wohl bei der Neugestaltung des Platzes am Ende des 18. Jh. eingebaut worden. Darüber liegt eine ca. 0.7-0.8 m starke moderne Planie- und Auffüllschicht.
Faunistisches Material: Tierknochen (viele Schlachtabfälle), in Bearbeitung.
Probenentnahmen: Mörtelproben.
Sonstiges: wenig Ofenkeramik und Ofenlehm.
Datierung: archäologisch, historisch. Mittelalter-Neuzeit.
KA SG/KA ZH, J. Leckebusch/IGA Zürich, H. Obrist.
St. Gallen SG, Klosterhof
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
St. Gallen
Kanton
SG
Ort
Klosterhof
Koordinaten
E 2746300, N 1254360
Höhe
675 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
30 m2
Datum Beginn
23 November 2001
Datum Ende
29 Oktober 2002
Datierungsmethoden
Historisch, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2003
Epoche
Mittelalter
Art der Fundstelle
Kult/religiös (Kloster)
Art der Untersuchung
Ausgrabung (Rettungsgrabung)
Archäologische Funde
Keramik (architektonisches Element)
Knochen
vereinzelte tierische Knochen
Botanische Funde
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