LK 1147, 2603128/1207755. Höhe 518 m.
Datum der Entdeckung: 12.1.2021.
Neue Fundstelle.
Zufallsfund ohne Ausgrabung.

Einzelfund.
Im Winter 2021 führte die Tauchequipe des Archäologischen Dienstes des Kantons Bern zum ersten Mal eine archäologische Prospektion im Moossee durch. Schon am ersten Einsatztag wurde am Südufer in 3 m Wassertiefe ein Einbaum entdeckt. Der stark verwitterte Bug sowie ein Teil des Rumpfes lagen über eine Länge von 3.5 m freigespült am Seegrund. Die Bordwände sind nur ansatzweise erhalten und ragen wenige Zentimeter über den ca. 0.5 m breiten Rumpf hinaus. Im Zentrum des Bootes war die Mittelrippe erkennbar. Der restliche Rumpf sowie das Heck waren bei der Entdeckung mit Sedimenten bedeckt. Das Boot aus Lindenholz datiert durch die C14-Analyse ins 7./8. Jh. n. Chr., ist also frühmittelalterlich. Die in situ-Dokumentation erfolgte mit Filmaufnahmen und fotogrammetrisch. Trotz dem trüben Wasser und den schlickigen Oberflächensedimenten konnte ein 3D-Modell sowie ein Orthofoto des Einbaums erstellt werden.
Damit das fragile Boot bei starkem Wellenschlag und anderen äußeren Einwirkungen keinen weiteren Schaden nimmt, wurde es mithilfe von Jute-Geweben und einer Sand- sowie Kiesschüttung vorläufig zugedeckt. Die Wirksamkeit dieser Maßnahme gilt es jedoch in Zukunft periodisch zu überprüfen.

Archäologische Funde: Einbaum.
Probenentnahmen: Holz (Dendrochronologie und C14).
Datierung: C14. Frühmittelalter. - C14. BE-15862, 1307 ± 27 BP, 658-775 AD, cal 2 sigma.
ADB, L. Schärer.