LK 1145, 2577250/1213810. Höhe 428 m. Datum der Tauchuntersuchung: 24.10.-6.12.2017. Bibliografie zur Fundstelle: J. Winiger, Bestandesaufnahme der Bielerseestationen als Grundlage demographischer Theoriebildung. Ufersiedlungen am Bielersee 1, 196-204. Bern 1989. Geplante Notdokumentation und Umlagerung (Seegrunderosion durch Windwellen). Grösse der Grabung 6 m². Einzelfund.
Seit 2015 unternimmt die Tauchequipe des ADB eine umfassende Zustandsaufnahme der prähistorischen Siedlungen in den Berner Seen. Dabei wurde in unmittelbarer Nähe der spätbronzezeitlichen Fundstelle an der Nordspitze der St. Petersinsel ein Einbaum entdeckt. Zunächst war nur ein kleiner Teil des Hecks freigespült. Die rasch fortschreitende Erosion in dieser flachen, dem Joran (Bergwind) ausgesetzten Uferzone verlangte aber ein rasches Handeln. Als erste Maßnahme wurde daher der Einbaum im Frühjahr 2017 mit einer provisorischen Abdeckung aus einer Kokosmatte und Betonelementen versehen, um Zeit zu gewinnen und die fachgemäße Bergung zu planen. Die Lage in einem nationalen Naturschutzgebiet erforderte eine Abstimmung mit zahlreichen verschiedenen Dienststellen und eine sorgfältige Planung. Eine Konservierung des Objekts wurde aus finanziellen und technischen Überlegungen verworfen. Der Einbaum sollte stattdessen freigelegt und vor Ort dokumentiert werden, um ihn dann an eine erosionsgeschützte Stelle außerhalb des Naturschutzgebietes umzulagern und wieder im Seegrund zu versenken. Ein Monitoringprogramm soll erlauben, in den kommenden Jahren die Entwicklung des Zustands des Objekts zu verfolgen und gegebenenfalls rechtzeitig konservierende Maßnahmen einzuleiten. Neben dem möglichst nachhaltigen Schutz stehen die Entwicklung von Dokumentations- und Monitoringmethoden im Vordergrund dieses Versuchsprojekts. Die Dokumentation und Umlagerung erfolgte von Oktober bis Mitte November 2017. Der Einbaum wurde mittels SFM (Structure from Motion/Mehrbild-Fotogrammetrie) aufgenommen. Das Verfahren erlaubt eine Darstellung in einem dreidimensionalen Modell. Danach wurde das Objekt angehoben. Dabei wurde darauf geachtet, dass es trotz des tiefen Wasserstandes immer unter der Wasseroberfläche verblieb. Der Transport an den neuen Ort erfolgte mit einem Zwischenhalt bei der Tauchbasis in Sutz, wo in tieferem Wasser auch die Unterseite des Einbaums dokumentiert werden konnte.
Der Versuch einer Entnahme von Bohrkernen für die Dendrodatierung misslang. Das sehr dünnwandige Fahrzeug aus Eichenholz ist stark von Schilfwurzeln durchwachsen und die Bohrkerne zerfallen in kleine Einzelsegmente. Eine Serie von drei C14-Daten fällt in die Frühbronzezeit. Das Schiff ist rund 6.50 m lang, noch 50 cm breit erhalten und gehört dem Typ mit eingesetztem Heckbrett an, wie er in der Dreiseenregion gängig ist. Probenentnahmen: Holz für Zustandsanalyse und C14. Datierung: C14; archäologisch. Mitte 20.-Mitte 18. Jh. v.Chr. ADB, M. Ramstein
Twann-Tüscherz BE, St. Petersinsel Nord
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Twann-Tüscherz
Kanton
BE
Ort
St. Petersinsel Nord
Koordinaten
E 2577250, N 1213810
Höhe
428 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
Holz/Holzkohle
Analysen
14C
Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
6 m2
Datum Beginn
24 Oktober 2017
Datum Ende
06 Dezember 2017
Datierungsmethoden
14C, Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2018
Epoche
Bronzezeit
Art der Fundstelle
Einzelfund
Art der Untersuchung
Zufallsfund
Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle