LK 1135, 758 375/221 015, Höhe 465-467 m.
Datum der Bauüberwachung: 3.9. und 24./25.11.2004.
Ungeplante Bauüberwachung (Erschliessungsleitungen für Neubauquartier).
Grösse der beobachteten Flächen ca. 10 m².
Neue Fundstelle.
Siedlung?
In den Profilen von Leitungsgräben für ein Neubauquartier wurden bei einer Kontrollfahrt der Fachstelle Archäologie drei verschiedene Stellen mit Feuereinwirkung entdeckt: Bei der nördlichsten Struktur, einer Feuerstelle mit den Ausmassen von ca. 1.20 × 1.20 m, konnte der Aufbau am besten beobachtet werden. Ein verziegelter, ca. 4 cm dicker Lehmauftrag war auf einer Unterlage von flachen, durch Hitzeeinwirkung rot verfärbten Steinen aufgebracht. Im anschliessenden Leitungsprofil fanden sich aber keine anschliessenden Spuren einer Hütte oder Kulturschicht. Rund 120 m südlich davon schnitten die Bauarbeiter in einem Schachtgraben eine weitere Struktur an. Hier war zwar noch die Verfärbung des Erdmaterials durch Hitzeeinwirkung zu erkennen, jedoch fehlte der steinerne Unterbau. Im Aushub lagen hingegen grössere Stücke an Hüttenlehm und Holzkohle. Im Profil eines weiteren Leitungsgrabens, ca. 90 m weiter südlich, wurde die grösste Struktur mit einer Länge von 1.90 m und einer massiven Holzkohlekonzentration entdeckt. Die Grösse und die Art der Verfärbung lassen an eine bei den Bauarbeiten angeschnittene Hütte denken. Bei keinem der drei Befunde fanden sich archäologische Objekte. Daher wurden Holzkohlestücke für C14-Analysen entnommen.
Die neue Fundstelle liegt auf einer Terrasse des Rätikonmassivs, direkt über der Hangprallkante des Rheins. In früherer Zeit floss hier ein Bach vorbei. Im November 2003 wurde mitten zwischen den drei Strukturen beim Neubau eines Einfamilienhauses eine Kulturschicht angeschnitten. Sowohl die Funde (Keramik, Hitzesteine, Webgewichte) wie auch die C14-Datierungen (ETH-28254: 2450 ± 50 BP ; 603-406 BC cal.; ETH-28255: 2520 ± 50 BP; 799-502 BC cal.) belegen eine eisenzeitliche Siedlung. Die drei neuen Strukturen sind vermutlich damit in Verbindung zu bringen.
Probenentnahmen: Erdproben für archäobotanische Analysen, unbearbeitet; Holzprobe, unbearbeitet.
Datierung: C14. Nördlichste Feuerstelle ETH-29817: 2405 ± 50 BP; 565-393 BC cal. (65.6 %), 761-679 BC cal. (23.1 %), 669-626 BC cal. (7 %), 2 sigma-Werte; weitere Proben noch unbearbeitet.
Fachstelle Archäologie, Hochbauamt Fürstentum Liechtenstein, U. Mayr.
Triesen FL, St. Wolfgangstrasse
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Triesen
Kanton
fl
Ort
St. Wolfgangstrasse
Koordinaten
E 2758375, N 1221015
Höhe
465 m
Signatur Fundstelle Kanton
--
Signatur Ereignis Kanton
--
Neue Fundstelle
Ja
Probenentnahmen
Holz/Holzkohle, Botanische Reste, Geoarchäologische Sedimentproben
Analysen
14C
Institution
--
Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
10 m2
Datum Beginn
03 September 2004
Datum Ende
25 November 2004
Datierungsmethoden
14C
Autor*in
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Publikationsjahr
2005
Epoche
Eisenzeit
Art der Fundstelle
Siedlung
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
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Knochen
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Botanische Funde
Holz/Holzkohle, Andere
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