LK 1165, 575 450/197 500. Höhe 450 m.
Datum der Grabung: 17.4.-30.5.2006.
Bibliographie zur Fundstelle: H. Schöpfer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Freiburg. V, Der Seebezirk II., 158. Basel 2000.
Geplante Notgrabung (Kellererweiterung). Grösse der Grabung ca. 30 m².

Das Haus liegt westlich der Kreuzgasse, auf der Nordseite der Gasse. Im Grossen und Ganzen stammt der Bau von 1738, aufgestockt 1960, Keller und Nordraum im Erdgeschoss sind älter. Eine Kellererweiterung gab die Möglichkeit, Einblick in die Schichtzusammensetzung zu nehmen. Um den Verkaufsbetrieb im Erdgeschoss aufrechtzuerhalten, wurde der Keller unter der davor aus Beton gegossenen Bodenplatte quasi im Untertagebau ausgehoben. Im Erdgeschoss konnte zudem der gegen den Ehgraben stossende Raum teiluntersucht werden. Die baubegleitende Untersuchung ergab die folgenden, nach Phasen geordneten Ergebnisse: - Der gewachsene Boden zeigt sich sandig, kiesig gebändert, vermutlich fluvioglaziale Ablagerungen. I Gefasst ist die ehemalige Terrainoberfläche; ehemals sehr durchnässt und mit vielen Holzkohlestückchen durchmischt. II Vor 1275; die ältesten gefassten Strukturen (zwei Gruben, eine Planie) zeigen sowohl eine Bautätigkeit wie auch bereits eine Abbruchtätigkeit in der Nähe an. Im untersuchten Bereich scheint zu diesem Zeitpunkt eine lockere, leichte Bebauung zu bestehen. III 1275; Bau des Hauses Nr. 11, direkt mit einem Keller gegen die Hauptgasse. Interessant ist der Umstand, dass im Norden das Bauniveau 75 cm höher liegt als bei der Kellermauer. Gab es ehemals eine Mittelmauer, von der keine Spuren erhalten sind? Die nachfolgenden Phasen haben alle Spuren verwischt. IV Stadtbrand 1416; deutliche Brandspuren und Brandrückstände. V 1. H. 15. Jh.; nach dem Brand wird im untersuchten Bereich auf ein höheres, von späteren Phasen gestörtes Niveau aufplaniert. In der Auffüllschicht fand sich eine römische Säulenbasis (Abb. 1). VI Um 1600; Bau einer ersten Mittelmauer, möglicherweise als Ersatz für eine frühere Binneneinteilung, die abgebrochen wurde und keine Spuren hinterliess. Gegen dieses Fundament stösst später noch ein weiteres, dessen Funktion unklar ist. VII 17. Jh.; diagonal ausgerichtetes, recht solides Sockelfundament über einer Pfählung mit Blöcken bis über 1 m Durchmesser, vermutlich das Fundament zu einer Wendeltreppe. VIII 1738; allgemeiner Neubau des aktuellen Gebäudes. Gefasst sind die Gangabtrennung und die neue Mittelmauer im Grabungsbereich. IX Jüngere Befunde, ohne Ansprache.

Probenentnahmen: 8 Dendroproben (réf. LRD06/5778).
Archäologische Kleinfunde: Keramik, Säulenbasis.
Datierung: naturwissenschaftlich; archäologisch.
AAFR, Ch. Kündig.