LK 1033, 2707 532/1 278 812. Höhe 401 m.
Datum der Grabung: 12.5.-29.6.2020; Frühjahr 2021 (Nachgrabung).
Bibliografie zur Fundstelle: JbSGUF 76, 1993, 206-207; Benguerel, S. et al. (2011) Tasgetium I. Das römische Eschenz. Archäologie im Thurgau 17, 196-197; 200. Frauenfeld; JbAS 2020, 174.
Nachgrabung, Hortfund aus Siedlung.
Die 2020 ergrabene Fläche musste im Frühjahr um einen weiteren Bereich ergänzt werden. Es kamen v.a. Keramikfunde, aber keine neuen Strukturen zum Vorschein. Im Zuge der Laboruntersuchung eines kleinen, vollständig geborgenen Kruges aus der Grabung 2020 konnte festgestellt werden, dass dieser sieben römische Denare enthielt (Abb. 36). Die Münzen wurden bei einer «Grabung im Gefäß> aus diesem entfernt; es ergaben sich keine Auffälligkeiten bezüglich der Anordnung der Münzen, die sich auf dem Boden des Gefäßes befanden. Weitere Funde wurden im Innern nicht festgestellt. Beim „Schatzgefäß“ handelt es sich um einen rund 17 cm hohen, einhenkligen Krug aus hellem Ton aus lokaler bzw. regionaler Produktion. Die sieben Denare wurden alle im Institut für Werkstoffsystemtechnik Thurgau in Tägerwilen mittels XRF auf ihren Silbergehalt überprüft; dieser schwankt zwischen 85,6 und 96,6 Massenprozenten. Vertreten sind die Kaiser Antoninus Pius (1), Marc Aurel (1), Commodus (2) und Septimius Severus (3), somit alle länger regierenden Kaiser des späten 2. und frühesten 3. Jh. n. Chr. Die Schlussmünze gehört wohl in die ersten Jahre des 3. Jh. (RIC IV, 1, 129, Nr. 308.). Es ist wahrscheinlich, dass es sich bei den sieben Münzen um eine gezielte Auslese handelt, die dem regulären Münzumlauf entnommen worden ist. Dies muss geschehen sein, bevor der neu eingeführte Typ des Doppeldenars sich nach 211 n. Chr. rasch durchgesetzt hat. Der Abschluss des Depots datiert somit in die Regierungszeit von Kaiser Septimius Severus. Der älteste Denar stammt aus dem Jahr 139 n. Chr.
Im Hinblick auf die Datierung der römischen Siedlungsschichten an der Lindenstrasse passt der kleine Hortfund zu den bisherigen Beobachtungen am Fundmaterial, die eine Siedlungstätigkeit vom frühen 1. Jh. bis etwa in die Mitte des 3. Jh. n. Chr. belegen.
Archäologische Funde: Keramik (Krug), Münzen.
Datierung: archäologisch. Römische Zeit, 2.-3. Jh. n. Chr.
Amt für Archäologie TG.
Eschenz TG, Lindenstrasse 12
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Detail des Fundberichts
Gemeinde
Eschenz
Kanton
TG
Ort
Lindenstrasse 12
Koordinaten
E 2707532, N 1278812
Höhe
401 m
Signatur Fundstelle Kanton
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Signatur Ereignis Kanton
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Neue Fundstelle
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Probenentnahmen
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Analysen
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Institution
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Datum der Fundmeldung
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Oberfläche (m2)
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Datum Beginn
12 Mai 2020
Datum Ende
31 Mai 2021
Datierungsmethoden
Archäologisch
Autor*in
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Publikationsjahr
2022
Epoche
Römisches Reich
Art der Fundstelle
Siedlung, Bestattung (Grab), Hort
Art der Untersuchung
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Archäologische Funde
Keramik, Metall (Münze(n)/Medaillen)
Knochen
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Botanische Funde
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