LK 1075, 746290/254300. Höhe 674 m.
Datum der Grabung: 6.-15.11.2012.
Bibliografie zur Fundstelle: E. Rigert, M. P. Schindler, Der Sarkophag vom St. Galler Klosterhof. In: J. M. Dare/I. Ebneter/E. Rigert et al., Von Gallus bis zur Glasfaser. Archäologie im Stiftsbezirk und Altstadt St. Gallen, Neujahrsblatt des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen 2012, 45-54.
Geplante Baubegleitung (Sanierung Wiese zur Entfeuchtung Keller Bischofsflügel).
Größe der Grabung 140 m².
Kloster.

Im Keller des heutigen Bischofsflügels, dem ehemaligen klösterlichen Abtflügel aus dem Jahr 1666, ist seit 2008 das Büchermagazin der Stiftsbibliothek untergebracht. Da Klimaanlage und Luftentfeuchter zur Regulierung der Feuchtigkeit nicht genügten, drängte sich die Trockenlegung des Mauerwerks auf.
Die ursprüngliche Absicht, eine Sickerpackung entlang des Bischofsflügels bis unter das Fundament einzubringen, hätte eine Großgrabung mit entsprechend hohen Kosten zur Folge gehabt. So forderte die KA SG eine Lösung mit möglichst geringen Bodeneingriffen, die auch den knappen Finanzen des katholischen Konfessionsteils entgegenkam. Realisiert wurde eine Kunststoffabdeckung mit Abflussrinne, die künftig das Oberflächenwasser vom Gebäude weg leiten soll. Dieses Vorgehen ermöglichte, das zum UNESCO-Weltkulturerbe Stiftsbezirk St. Gallen gehörende archäologische Kulturgut zu schonen: Die archäologischen Schichten und Strukturen wurden durch das Entfernen des Humus nur oberflächlich tangiert. Ein Großteil der Fläche ist von modernen Baumassnahmen und Leitungsgräben noch unberührt und bleibt - geschützt unter Bauschutt und Pflästerung aus der Barockzeit - für künftige Forschungen bewahrt.
An diesem Ort befand sich nach den Ergebnissen der Grabung 2009 die im 17. Jh. abgerissene Peterskirche samt zugehörigem Friedhof aus dem Frühmittelalter. Beim Bau eines Schachtes wurde zudem das Fundament einer Wand und der Fußboden eines Gebäudes aus dem Frühmittelalter angeschnitten, das westlich der Peterskirche gestanden hatte.

Archäologische Funde: Keramik, Metallfunde.
Anthropologisches Material: umgelagerte Einzelfunde. Bearbeitung vorgesehen durch V. Trancik Petitpierre, Archäo-Anthropologischer Dienst Aesch BL.
Probenentnahmen: verkohltes Material für C14-Datierung.
Datierung: archäologisch. Mittelalter; Neuzeit.
KA SG, E. Rigert, R. Meyer, H. Blättler und M. P. Schindler.